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Russland deutet YouTube-Sperrung an

Veröffentlicht: 11.04.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.04.2022
YouTube in Russland

Nachdem YouTube den Kanal des russischen Parlaments gesperrt hat, will das Land nun das Videoportal ausschließen. YouTube hatte am Wochenende den Kanal der russischen Staatsduma gesperrt, auf dem die Plenarsitzungen übertragen werden. Bereits am Samstag war der Kanal nicht mehr aufrufbar, die Staatsduma informiert darüber bei dem russischen Netzwerk VKontakte. YouTube-Mutter Google habe die Blockade mit Sanktionen und sich daraus ergebenden Handelsbestimmungen begründet, so T-Online.

Ende März wurde die gesamte russische Staatsführung von den USA auf die Sanktionsliste gesetzt – als Reaktion auf den Angriff auf die Ukraine. Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin erklärte via Telegram, dass IT-Unternehmen von den US-Behörden zu einem „Informationskrieg“ gezwungen werden. „Das können wir nicht zulassen“, so Wolodin. Für Russland ist der Vorgang Grund genug, nach Facebook, Instagram und Twitter auch YouTube ins Visier zu nehmen. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, schrieb dazu auf Telegram: „Anscheinend hat YouTube sein eigenes Urteil unterzeichnet. Speichert eure Inhalte, übertragt sie auf russische Plattformen. Und zwar schnell.“

Facebook gegen russische Fake News machtlos

Eine Stichprobe von Facebook-Seiten durch WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung, basierend auf einer Analyse von „Hate Aid“ zeigt: Postings und Seiten, die Falschnachrichten, etwa über die Taten von Butscha, verbreiten, verzeichnen enorm hohe Wachstums- und Klickraten – werden aber nicht gelöscht oder als Fake News markiert. Das berichtet u.a. die Tagesschau. Die russische Botschaft in Deutschland etwa, die das russische Narrativ einer Inszenierung verbreitet, verzeichne tausende Interaktionen. Facebook verweist auf seine Anstrengungen gegen Desinformation, kommt aber gegen die russische Kampagne nicht an. Whistleblowerin Frances Haugen sieht eine einfache Erklärung: „Einen Desinformationsapparat, der in den vergangenen fünf Jahren gewachsen ist, kann man nicht in fünf Wochen abschalten.“

Microsoft übernimmt nach Cyberangriffen auf die Ukraine sieben Domains

Nach eigenen Angaben hat Microsoft die Kontrolle über sieben Domains übernommen, die für Cyberangriffe gegen die Ukraine genutzt wurden. Hinter den Angriffen soll die Sofacy Group stehen, die dem russischen Geheimdienst GRU angehört, berichtet Heise. Ziel der Angriffe seien außenpolitische Regierungsinstitutionen und Think Tanks der EU und der USA. Mit der Übernahme der Domains habe Microsoft die Angriffe unterbrochen und die ukrainische Regierung über die Maßnahmen informiert. Das Unternehmen räumt allerdings ein, dass damit „nur ein kleiner Teil der Aktivitäten, die in der Ukraine beobachtet werden“, bekämpft werde.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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