Analyse

Bundesbank registriert wieder mehr Falschgeld

Veröffentlicht: 01.02.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.02.2023
Falschgeld? – Frau mit Geldbörse in den Händen

2022 war mehr Falschgeld im Umlauf als noch im Jahr zuvor. Die Bundesbank hat nach eigenen Angaben rund 44.100 gefälschte Euro-Banknoten sichergestellt, die im Gesamten einen Nennwert in Höhe von 2,7 Millionen Euro verzeichneten. Im Vorjahresvergleich sei die Anzahl der Fälschungen in Deutschland um 5,2 Prozent angestiegen.

Den Grund für die Entwicklung sieht Burkhard Balz, Mitglied im Bundesbank-Vorstand und zuständig für den Bereich Bargeld, die Aufhebung von Einschränkungen, die zuvor im Rahmen der Pandemie vorgenommen wurden. So hätten im vergangenen Jahr wieder Volksfeste und Weihnachtsmärkte stattfinden können, die etwa 2020 oder 2021 durch Corona verboten waren. Gerade auf solchen Veranstaltungen werde mit viel Bargeld bezahlt.

Falsche 100- und 200-Euro-Scheine deutlich häufiger

Grundsätzlich sind unter gefälschten Scheinen die 20-Euro-Noten sowie die 50-Euro-Noten am häufigsten vertreten: Sie nehmen unter den sichergestellten Fälschungen einen Anteil von 28 Prozent bzw. 41 Prozent ein. Gefälschte Fünfer und Zehner sind da mit einem Anteil von 2 Prozent und 9 Prozent offenbar deutlich unattraktiver.

Allerdings, so berichtet die Bundesbank weiter, sei gerade bei den größeren Noten, den Hundertern und Zweihundertern, eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. In mehreren Fällen seien hochwertige Waren mit Blüten bezahlt worden. „Infolgedessen fiel das Schadensvolumen falscher Banknoten mit 2,7 Millionen Euro deutlich höher gegenüber dem Jahr 2021 (1,9 Millionen Euro) aus“, heißt es. 

Anteil der Fälschungen auf niedrigem Niveau

Alles in allem bleibe das Aufkommen gefälschter Banknoten aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Auf 10.000 Einwohner kommen demnach lediglich fünf falsche Banknoten.

Bei einem überwiegenden Anteil der Fälschungen handelt es sich übrigens um sogenanntes „Movie Money“, zu Deutsch „Filmgeld“. Dabei handelt es sich um falsche gedruckte Banknoten, die ohne die typischen Sicherheitsmerkmale wie ein integriertes Relief, Wasserzeichen oder Hologrammstreifen.

Auch Münzen wurden öfter gefälscht

Wie die neuesten Informationen der Bundesbank zeigen, sind es aber nicht nur Geldscheine, die gefälscht werden, sondern auch Münzen. Dabei konzentrieren sich die Betrüger offenbar ausschließlich auf das Hartgeld im größeren Bereich: Während beispielsweise falsche 1-, 2-, 5-, 10- und 20-Cent-Münzen gar nicht auftraten, handelte es sich bei rund 9 von 10 Falschgeld-Münzen um 2-Euro-Stücke.

73.400 falsche Münzen seien 2022 im deutschen Zahlungsverkehr registriert worden. Im Jahr zuvor lag die Zahl mit 41.100 Münzen noch deutlich niedriger. Auf 10.000 Einwohner und Jahr kamen damit etwa neun falsche Münzen. „Der enorme Anstieg war im Wesentlichen einer Reihe von Sonderfällen geschuldet, bei denen Unternehmen über Jahre falsch verdächtige Münzen gesammelt und im Jahr 2022 bei der Bundesbank eingereicht hatten“, erklärt die Finanzbehörde.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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