Betrugsdelikte im Online-Handel: Bundesweite Durchsuchung bei 58 Beschuldigten

Veröffentlicht: 06.04.2023
imgAktualisierung: 06.04.2023
Geschrieben von: Melvin Louis Dreyer
Lesezeit: ca. 2 Min.
06.04.2023
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© Lena Noir / Shutterstock.com
Strafverfolungsbehörden des Bundes und der Länder sind gemeinsam gegen Cyberkriminelle der Underground Economy vorgegangen.


Diverse Strafverfolgungsbehörden aller deutschen Bundesländer sind am 4. April gemeinsam gegen Cyberkriminelle der sogenannten Underground Economy vorgegangen: Etliche Beschuldigte sowie deren Objekte sind durchsucht, zahlreiche Datenträger sichergestellt worden. Hintergrund ist eine Vielzahl von Betrugsdelikten und weiteren Vorbereitungs- und Verwertungstaten, die den Beschuldigten vorgeworfen wird.

Schlag gegen Cyberkriminelle

Der Maßnahme vorausgegangen seien gemeinsame Ermittlungen der Cybercrime-Dienststellen des Bundes und der Länder sowie der ZIT, der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, die bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main angesiedelt ist. In der „konzentrierten Aktion“ seien 62 Objekte von 58 Beschuldigten durchsucht worden, was zur Sicherstellung diverser Datenträger geführt hat.

Neben den Betrugsdelikten im Online-Handel werden den Beschuldigten auch Taten wie Ausspähen von Daten, Fälschung beweiserheblicher Daten, Datenhehlerei und Geldwäsche vorgeworfen. Das Bundesland mit der höchsten Zahl an Beschuldigten war Nordrhein-Westfalen (13), gefolgt von Bayern (9) sowie Baden-Württemberg und Berlin (je 6). 

„Genesis Market“: Größte Plattform ihrer Art beschlagnahmt und abgeschaltet

Gerichtet hat sich die Maßnahme der Mitteilung des Bundeskriminalamts (BKA) zufolge gegen kriminelle Akteure verschiedener Plattformen der „Underground Economy“. Bei einer der Plattformen habe es sich um die kriminelle Verkaufsplattform „Genesis Market“ gehandelt. Bei den Ermittlungen hierzu habe das BKA eng mit dem U.S.-amerikanischen FBI (Federal Bureau of Investigation), der niederländischen NHTCU (National High Tech Crime Unit), Europol und weiteren internationalen Partnern zusammengearbeitet.

Über Genesis Market sind der Mitteilung zufolge unter anderem gestohlene Zugangsdaten zu verschiedensten E-Commerce- und Online-Zahlungsdiensten zum Kauf angeboten worden. Wie es weiter heißt, soll die Plattform die größte ihrer Art gewesen sein und bereits seit 2018 bestehen. Jetzt allerdings sei sie von den US-Behörden beschlagnahmt und abgeschaltet worden. Hier findet sich laut BKA nun ein Banner des FBI zur „Operation Cookie Monster“, der auf die Beschlagnahme hinweist. 

Das BKA weist zudem darauf hin, dass potenziell Betroffene auf der Serviceseitehttps://haveibeenpwned.com/ überprüfen können, ob ihre Zugänge ausgespäht und auf Genesis Market zum Verkauf angeboten worden sind. 

Melvin Louis Dreyer

Veröffentlicht: 06.04.2023
img Letzte Aktualisierung: 06.04.2023
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