Geschäftsrisiken-Analyse der Allianz

Cyberattacken gelten als größtes Geschäftsrisiko

Veröffentlicht: 16.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
Computer eines Programmierers mit Zeilencode der Software

Datenlecks, Ransomware-Attacken oder das Lahmlegen kritischer Infrastruktur: Cyberangriffe fürchten Unternehmen weltweit derzeit am allermeisten. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Firmen benannte Hacker-Attacken als größtes unternehmerisches Risiko, ermittelte die Allianz-Versicherung in ihrer jährlichen Auswertung „Risk-Barometer“. Für die diesjährige Untersuchung wurden über 3.000 Risikoexpert:innen aus 92 Ländern nach ihren Top-Unternehmensrisiken befragt.

Neben Cyberkriminalität stellen für Unternehmen weltweit, unabhängig von ihrer Größe, generelle Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen weitere enorme Unsicherheitsfaktoren für das eigene Geschäft dar. „Die Top-Risiken und größten Aufsteiger im diesjährigen Risk-Barometer spiegeln die großen Herausforderungen – Digitalisierung, Klimawandel und ein unsicheres geopolitisches Umfeld – wider, mit denen sich Unternehmen auf der ganzen Welt auseinandersetzen müssen“, kommentiert Petros Papanikolaou, CEO von Allianz Commercial, zu den Untersuchungsergebnissen. „Extreme Wetterereignisse, Ransomware-Attacken oder regionale Konflikte strapazieren die Widerstandskraft von Lieferketten und Geschäftsmodellen auch in diesem Jahr“, so Papanikolaou. 

Deutschland: Bürokratie und Fachkräftemangel bereiten Sorge

Auch hierzulande ist die Angst vor Schäden durch Angriffe auf die eigene IT am größten. „Kriminelle suchen stets Mittel und Wege, um neue Technologien, wie Generative AI, zur Automatisierung und Beschleunigung von Angriffen mit effektiverer Malware und Phishing einzusetzen“, so Scott Sayce, Global Head of Cyber bei Allianz Commercial. Er rechnet u. a. wegen der geringeren Sicherheitsvorkehrungen auf mobilen Endgeräten mit einer Zunahme der Angriffe. „Fehlende Cyber-Fachkräfte und die zunehmende Abhängigkeit kleinerer Unternehmen von IT-Outsourcing befeuern diesen Trend zusätzlich.“ Während sich große Firmen jedoch auf Bedrohungsszenarien in der Regel besser vorbereiten können, ist die Widerstandsfähigkeit bei kleineren Betrieben geringer. 

Anders als in der globalen Auswertung kommt hierzulande anderen Bedrohungen eine vergleichsweise hohe Bedeutung zu. Dazu zählt erstens die Bürokratie, also die Änderung von Gesetzen und Vorschriften. Darunter fallen beispielsweise Zölle, Sanktionen oder protektionistische Bestrebungen, so die Allianz. Zweitens bereiteten in Deutschland die Auswirkungen des Fachkräftemangels deutlich mehr Unbehagen als weltweit. Dieses Risiko kletterte hierzulande im Vergleich zum Vorjahr um zwei Positionen im Ranking nach oben und steht mittlerweile an vierter Stelle – global erreicht es Platz 10.

 

Klima- und Naturkatastrophen als Bedrohung regional unterschiedlich bewertet

Naturkatastrophen sind verstärkt ins Bewusstsein gerückt, 26 Prozent der Unternehmen benannten dieses Risiko, im Vergleich zum Vorjahr belegt es nun statt des sechsten den dritten Platz – und ist damit der größte Aufsteiger. Als Top-Risiko wurde es in Griechenland, Hong Kong, Kroatien, Malaysia, Marokko, Mexiko, Slowenien, Thailand und Ungarn eingestuft.

Während weniger betroffene Regionen wiederum Auswirkungen des Klimawandels allgemein vergleichsweise als geringes Risiko einstufen, so zeigt die Untersuchung, in welchen Teilen der Welt extreme Wetterereignissen die dortige Wirtschaft schwerer belasten. Im weltweiten Durchschnitt bewerten 18 Prozent der Firmen den Klimawandel als Bedrohung für das Geschäft (Platz 7). In Brasilien, Griechenland, Mexiko und der Türkei hingegen rangiert es an dritter Position. Die Sorge vor physischen Schäden ist dabei die größte, insbesondere bei Versorgungs-, Energie und Industrieunternehmen. „Es ist zu erwarten, dass Unternehmensrisiken auf dem Weg zur Klimaneutralität und Haftungsrisiken steigen werden, da Firmen viel Geld in neue, häufig kaum bewährte Technologien mit geringem CO₂-Ausstoß investieren müssen, um ihr Geschäftsmodell zu transformieren“, meint die Allianz.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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