Bitkom-Studie

Datenschutz: Deutschen Unternehmen wird am ehesten vertraut

Veröffentlicht: 29.01.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.01.2024
Datenschutz

Vertrauen im Netz ist ein hohes Gut, gerade wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten geht. Einer Befragung des Digitalverbands Bitkom zufolge gibt es an dieser Stelle aber nach wie vor enormen Nachholbedarf. Nur 19 Prozent der Internetnutzer:innen sind davon überzeugt, dass ihre Daten online sehr sicher oder eher sicher seien. 77 Prozent halten sie für eher oder sehr unsicher. Die Ergebnisse hat Bitkom anlässlich des Europäischen Datenschutztages am 28. Januar veröffentlicht.

Das Vertrauen ist dabei im vergangenen Jahr sogar gewachsen, aber nur auf niedrigem Niveau. Im Vorjahr hielten 16 Prozent ihre Daten für sicher, 80 Prozent für unsicher. „Datenschutz ist eine Daueraufgabe, sowohl für die Politik als auch für die Wirtschaft. Mehr als fünf Jahre nach Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung sind wir immer noch mit zu vielen offenen Auslegungsfragen und lebensfernen Umsetzungsvorschlägen beschäftigt“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

 

Rechtliche Vorgaben müssen verantwortungsvolle Nutzung ermöglichen

Es brauche eine klare, europaweit einheitliche Auslegung der DSGVO „im Lichte neuer Rechtsakte wie dem Data Act und in Deutschland eine Strukturreform der Datenschutz-Aufsichtsbehörden“, so Dehmel weiter. Die Vorgaben zum Datenschutz auf der einen und zur Nutzung von Daten für Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft auf der anderen Seite, müssten eine verantwortungsvolle Nutzung ermöglichen und unterstützen. Dehmel fordert: „Wir müssen in Deutschland und Europa die Weichen für eine Datenökonomie stellen, die es unseren Volkswirtschaften erlaubt, einen Wettbewerb auf Augenhöhe mit Ländern aus Asien und den USA zu führen, und gleichzeitig Grundrechte zu wahren.“

Am meisten vertrauen die Deutschen mit ihren Daten einheimischen IT-Anbietern. 65 Prozent vertrauen deutschen Unternehmen stark oder sehr stark. Dahinter folgen EU-Mitgliedsstaaten (50 Prozent), Großbritannien (37 Prozent) und die USA (32 Prozent). Das Vertrauen in US-Konzerne wie Google, Meta oder Amazon ist also nicht besonders hoch. Quasi niemand möchte seine Daten in den Händen von russischen und chinesischen Unternehmen sehen. Nur drei Prozent der Befragten vertrauen Unternehmen aus China, gerade mal ein Prozent russischen Anbietern.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 Ich 2024-01-30 13:40
Kann mich dem anschließen. Amerikanischer und Chinesischer Datenschutz erscheint dagegen nur theoretisch vorhanden zu sein, also um gebrochen und über Umwegen ausgehebelt zu werden.

Das lustige ist aber:
was nützt der beste Datenschutz aus Deutschland, wenn innerdeutsche Konzerne auf Phishingmails reinfallen oder ansonsten Opfer von DDos Attacken aus Usa, Indien, Russland oder China werden ;)
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