„Vishing“

Amazon-Betrug: Vorsicht bei verdächtigen Kontakten

Veröffentlicht: 07.03.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 07.03.2024
Amazon

Wer ein Amazon-Konto führt, könnte dieser Tage einen vermeintlichen Anruf vom Marktplatz erhalten – und sollte direkt wieder auflegen und die Nummer blockieren. Denn es handelt sich um eine Betrugsmasche, die aktuell um sich greift. Die Rede ist dabei vom sogenannten „Vishing“, einer Kombination aus „Voice“ und „Phishing“. Betrüger nehmen dabei telefonisch Kontakt zu ihren Opfern auf und tun dies derzeit vermehrt im Namen von Amazon.

Die Masche funktioniert so: Kriminelle geben sich am Telefon als Mitarbeiter:innen von Amazon aus. Unter einem Vorwand versuchen sie, ihre Opfer dazu zu bringen, Fernwartungssoftware wie AnyDesk oder TeamViewer zu installieren. So versuchen sie dann, die Kontrolle über das Amazon-Konto zu übernehmen. Die Betrüger gehen dabei sehr überlegt vor, die Masche ist sehr durchdacht.

So funktioniert das Amazon-Vishing

Am Telefon behaupten die Betrüger, es gebe ein Problem mit einer Bestellung oder mit dem Amazon-Konto. Oder aber sie sprechen direkt davon, dass es einen Betrugsversuch gebe, der überprüft werden müsse. Auf Nachfrage nennen sie sogar eine Mitarbeiternummer. Wenn man diese bei Google sucht, findet man eine PDF-Datei mit dem Namen „Amazon Com Inc / Employee Identification Register“.

Mit der Installation der Kontrollsoftware soll die Lösung des Problems dann besser vonstattengehen. Über diese Software kann der PC oder das Smartphone von einer anderen Person gesteuert werden. Im Folgenden soll man sich dann in das eigene Amazon-Konto einloggen – und gibt den Kriminellen damit Zugriff darauf. Auch in die Online-Banking-App soll man zur Sicherheit schauen. Das Vorgehen der Kriminellen ist nicht nur perfide, sondern auch sehr durchdacht. Auf solche Anrufe sollte man nicht reagieren und im Bekanntenkreis auch weniger online-affine Personen warnen.

 

Betrügerische Anrufe von Amazon erkennen

So gut die Masche, die Watchlist-Internet aufgegriffen hat, auch gemacht ist, so gibt es doch offensichtliche Anzeichen für Betrug:

  • Amazon ruft Kund:innen nur dann an, wenn diese das auch anfordern, aber nie proaktiv.
  • Amazon greift nicht mit Fernwartungssoftware auf fremde Geräte zu und würde eine solche Installation auch nicht verlangen.
  • Amazon fragt weder nach persönlichen Daten oder Informationen von Bankkonten noch würde der Marktplatz Kund:innen telefonisch auffordern, Überweisungen zu tätigen.

Grundsätzlich gilt: Wer einen solchen Anruf bekommt und misstrauisch ist, sollte besser auflegen. Wichtige Informationen oder Anfragen seitens Amazon sind stets unter „Meine Nachrichten“ in der Amazon-Konto-Übersicht zu finden.

Wer schon in die Falle getappt ist, sollte sich umgehend mit der eigenen Bank in Verbindung setzen, Passwörter ändern und sich direkt an Amazon wenden. Der Konzern stellt dafür die Kontaktadresse stop-spoofing@amazon.com bereit. Eventuell installierte Software wie TeamViewer oder AnyDesk sollte direkt deinstalliert werden. Zudem ist die Anzeige bei der Polizei ratsam.

Amazon hat auch selbst eine Hilfeseite aufgesetzt, die über Betrugsmaschen und Lösungsmöglichkeiten aufklärt.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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