Corona als Digitalisierungstreiber?

Nur jedes zehnte Unternehmen startete einen Online-Shop

Veröffentlicht: 08.02.2021 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 08.02.2021
Online-Shopping, junge Firmengründer

Um trotz Geschäftsschließungen, weniger Kundenzustrom oder sinkender Nachfrage während der Corona-Pandemie Waren oder Dienstleistungen zu verkaufen, blieb vielen Unternehmen hauptsächlich das Internet als Vertriebsweg. 

Während große oder etablierte Online-Player diesen auch erfolgreich nutzen konnten, sieht es bei kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMU) anders aus: Über die Hälfte glaubt, dass die Coronakrise die Digitalisierung ihres Geschäfts kaum oder gar nicht beeinflusst hat. Der Anteil jener, die glauben, dass wegen Corona keinerlei Veränderungen in der Digitalisierungsstrategie passiert seien, liegt bei 19 Prozent.

Vor allem habe sich das Netz bei den KMU noch nicht als Verkaufskanal etabliert: Nur knapp jede zehnte Firma eröffnete während der Pandemie einen Online-Shop – 16 Prozent verfügten schon über einen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Cloud-Anbieters Ionos (United Internet), an der 945 Personen zwischen dem 11. und 21. Dezember 2020 teilnahmen. 

Immer mehr Unternehmen setzen auf Mailings, Branchenverzeichnisse und Social Media

Doch offenbar halten sich auch viele Firmen bereits für ausreichend digitalisiert – das zumindest gaben sechs von zehn Unternehmen an, gut ein Viertel schließe aus, dass Maßnahmen in diese Richtung für sie notwendig seien. 

Wenn Digitalisierungsmaßnahmen ergriffen wurden, dann vor allem, um verstärkt online zusammen zu arbeiten oder um Newsletter und professionelle Mailings zu erstellen, um auf diese Weise die eigenen Kunden besser zu erreichen. 15 Prozent der kleinen Unternehmen haben sich während der Krise erstmals überhaupt einen Internetauftritt zugelegt – etwa die Hälfte besaß diesen bereits vorher. Deutlich intensiviert wurde auch die Präsenz in Online-Branchenverzeichnissen wie GoogleMyBusiness: Vor der Krise nutzte diese Möglichkeiten für eine Online-Präsenz nur knapp ein Drittel, mittlerweile sind es fast 48 Prozent – ein Zuwachs von 17 Prozent. Ebenso verstärkt werden Social-Media-Kanäle inzwischen gepflegt.

Ionos 

Ausbau der Digitalisierungsstrategie erfolgreich

Unterm Strich seien Digitalisierungsmaßnahmen in der Krise von Erfolg gekrönt. Insgesamt hätten etwa sechs von zehn Unternehmen positives Feedback aufgrund der eigenen technischen Weiterentwicklung erhalten. Etwa ein Viertel gab an, dass sie ohne die zusätzlichen Digitalisierung zur Schließung gezwungen gewesen wären. Bei über einem Drittel haben die Maßnahmen dazu geführt, die Verbindung zwischen ihrem Online-Auftritt und dem eigenen, ggf. lokalen, Geschäft, zu verstärken. 42 Prozent konnten ein Kundenwachstum verzeichnen.

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#8 Andreas Schilling 2021-02-13 12:27
[Anmerkung der Redaktion: Bitte beachten Sie unsere Netiquette und insbesondere die Hinweise zu "Kommentare sind keine Werbefläche". Vielen Dank.]
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#7 Ingo Scharp 2021-02-13 10:26
Wir sind ein Kleinuternehmen mit 2 Personen und im Onlinebereich seid 3 Jahren vertreten. Vor dem Onlinehandel war es nur ein Einmanngeschäft . Wir haben keine Agentur beauftragt. Für die Rechtssicherhei t haben wir uns für den Händlerbund entscheiden und für den Onlineauftritt für einen Gamion Shop. Dieen haben wir als Kombination Webseite + Onlineshop aufgebaut. Klar war der Start nicht ganz einfach für uns, da man sich intensiv um die Materie kümmmern muss. Aber mit einigen Tricks und Hintergrundwiss en, kann man viel Geld Sparen und mein Gehalt zum Monatsende ist immer drin.
- Wir haben einen eBay Account mit eingerichtet, ohne Shop, das hält die laufenden Kosten unter Kontrolle. Hier kann man ohne Zeitdruck testen, zu welchen Preie kann ich meine Ware Anbieten.
- Wir schalten regelmäßig kostenlose Anzeigen auf ebay Kleinanzeigen mit verkürzten Artikeltexten mit den Hinweis für nähere Informationen auf www.XXXXXXX.de.
- Wir haben uns kostenlos auf Mybusiness von Google eingetragen und unsere Artikel gelistet.
Seit Oktober 2020 werden diese nun auch auf Gooogle Shopping angezeigt. Wir haben für Google
0 Euro für Werbung und Einrichtung bezahlt und werden bei bestimmten Suchbegriffen auf der 1. Seite der Suchergebnisse angezeigt.

Vor der Einrichtung der Onlinepräsenz war die Auftragslage nicht schlecht, hat sich aber enorm verbessert regional und Onlineshop. Im regionale Bereich haben wir jetzt Vorlaufzeiten von 2 Monaten und der Onlinehandel ist zu einen festen Bestandteil geworden und trägt mich als Mitarbeiter in Vollzeit. Das geht natürlich nicht von Heute auf Morgen. Kunden sind vorsichtiger geworden und schauen nach Bewertungen auf den Shop- und Martplatzseiten sowie via Google.

Ein Kanal auf Instagram rundet unsere Präsenz ab. Für uns war es die richtige Entscheidung.
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#6 Alexander Kipp 2021-02-09 19:45
@Thomas: Das kann ich gut verstehen, daher ist mein Tipp, zwei Agenturen (bzw. eine Agentur und einen "Agenten") für solche Projekte zu engagieren. Die zweite Agentur / der Agent ist dafür da, die ausführende Agentur (inkl. Vertrag usw.) zu kontrollieren. Als "normaler" Händler hast Du keine Chance sondern musst immer der ausführenden Agentur vertrauen - oder Dir eben fachliche Beratung bei der Bewertung der Arbeit an die Seite holen. Das hat zum Einen den Effekt, dass die ausführende Agentur weiß, dass es eine wissende Kontrollinstanz gibt (und dann idR schon besser arbeitet) und Fehler werden viel früher erkannt sowie Nachbesserung gefordert. Auch können Aufwände etc. viel besser von einem Fachmann eingeschätzt werden.
Das sind zwar Mehrkosten (Kosten für den Kontrolleur), die sich aber unter dem Strich immer lohnen.
Ist zwar traurig, dass so etwas nötig ist, aber leider die Realität (und zudem noch viel zu selten).
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#5 Markus 2021-02-09 15:43
Also als erstes muss man mal das nötige Kleingeld haben und einen Online Auftritt zu wuppen der soviel Umsatz macht das man auch davon leben kann. Zweitens dauert das dann auch sein Zeit bis der Shop dann gefunden wird, bis dahin hat man schon jede Menge Kohle verbrannt und futtert während dieser Zeit seinen Fußboden. Dann sollte man auch ein wenig Grundwissen haben für SEO, Rankings usw, ansonsten schiebt man da auch nochmal richtig viel Geld rein. Dann kommt auch noch die rechtliche Seite, dafür gibt es aber ja zum Glück den Händlerbund :)), aber auch das kostet Geld, dann den Shop füllen und immer Aktuell halten usw. usw. usw., das ist ein Fulltimejob der lange Zeit nicht einen Cent einbringt. Der ganze Artikel hier ist einfach Geschwätz und spricht vor allem nur die großen Unternehmen an die ein wenig Stammkapital zur Verfügung hätten um den eigenen Online Start voranzubringen, und machen es nicht, weil sie ganz genau wissen, das das erstmal eine richtig große Investition ist, die sich selbst nach einem Jahr noch nicht rechnet und jetzt in der Krise schon mal gar nicht. Lieber die Kohle bunkern die man hat. Wenn wir nicht schon einen langjährigen Shop hätten zusammen mit unserer kleinen Werkstatt, würden wir auch ganz bewusst auf einen Quereinstieg verzichten, da sind wir und viele andere einfach zu klein um damit die Krise zu bewältigen. Mit Besten Grüßen an die Welt, bleibt Gesund.
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#4 Dirk 2021-02-09 15:01
Hallo Leser(innen),
nachdem ich die Kommentare gelesen habe, nun einige Infos auch von meiner Seite: Einen Onlineshop aufzubauen, der 1. Vertrauen erweckend ist, z. B. Ku-Bewertungen, Versandinformat ionen, gesamte Aufmachung der Anordnung der Produkte, Bezahlformen, einfach alles, ist mega zeitaufwendig und anstrengend. Dass sich da stationäre Shop Besitzer(Innen) nicht (mehr) rantrauen, kann ich völlig verstehen. Einen Onlineshop aufzubauen, der 2. mit Liebe und Zuwendung gestaltet ist, d. h. mit außerordentlich interessanten und informativen Produktbeschrei bungen (PB) sowie guten und aussagekräftige n Bildern, ist überhaupt nicht einfach, da vielen Menschen die "Liebe" zu ihrem Shop oder auch zum Produkt fehlt. Was auch völlig verständlich ist, wie kann man sachliche Dinge, die z. T. meist nicht selbst im eigenen Unternehmen hergestellt wurden, mögen, gar lieben. Einen Onlineshop aufzubauen, der 3. den rechtlichen Aspekten standhält, ist auch nicht einfach. Dennoch einfacher und rechtssicherer geworden. Mein Fazit: Die Zukunft wird digital sein und wer digital ist und dort mitspielen möchte, d. h. sein Geld weiterhin verdienen möchte, muss sich auf den Hosenboden setzen. Das wirtschaftliche Klima ist rauer geworden und wird es weiter werden. Also, nicht acht Stunden lang Zeit im Laden rumschieben, ich hatte selbst zwei stationäre Shops, ich kann mitreden, denn so viele Kund(Inn)en kommen ja nun gerade auch nicht, sondern machen. Einfach machen, so weh es auch tut. Und der Weinabend mit der Freundin (dem Freund), der wird eben von 3 Mal pro Woche auf einmal reduziert, so weh auch das tut. Ich erinnere mich an Nächte, in denen ich bis morgens um 5 Uhr PB gefertigt habe. Hunderte. Aber mit Erfolg! Ich wünsche mir, dass die Unternehmer(Inn en) in DE aufwachen, sich anstrengen und mitmachen, um im globalen Wettbewerb mit vorn bei zu sein. So hart es auch ist. Ansonsten bleibt in Zukunft halt das Angestelltenver hältnis mit dem Risiko weg rationalisiert zu werden. Nicht für jeden aber für viele. Wir selbst machen beim Händlerbund (HB) sehr gute Erfahrungen, haben "teu teu teu" noch keine Abmahnungen erhalten, wir folgen aber auch genau den Hinweisen und Ratschlägen des HBs. Täglich lese ich die Newsletter, die wir erhalten, auch das ist Teil des digitalen Zeitalters. Und ich kann mich nicht beschweren. Es macht wirklich Spaß! Also, am Ball bleiben, egal wo man arbeitet. Das war und ist auch in Zukunft Devise Nr. 1. Danke, und viel Erfolg!
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#3 Dirk 2021-02-09 10:32
Es ist ja immer schnell gesagt, starte doch einen Onlineshop.
Aber wir haben halt nicht mehr 2005, als man auch als blutiger Anfänger mit einigen Kompletttools einen funktionierende n Onlineshop starten konnte.
Heute sind auch im Online-Business die meisten Stücke des Kuchens verteilt; es gibt längst alles, was man in Geschäften kaufen kann, auch online, und noch viel mehr. Und so mancher längst erfahrener Onlinehändler kämpft täglich seinen Kampf gegen die Tücken von SEO, Rankings, Preisfindung, DSGVO usw.

Wie soll eine 50-jährige Boutiqure-Besit zerin mit Aushilfe, die den Laden voll hat mit unverpackten Klamotten in Kleinst-Kollekt ionen, das mal eben nebenbei wuppen? Ist ja nicht so, das kompetente Web-Agenturen momentan auf Abruf bereit stehen, weil sie nichts zu tun haben.

1&1 und co. versprechen die einfachen Komplett-Lösung en, aber selbst wenn du als Ladenbesitzer mit rudimentären Web-Kenntnissen das Ganze irgendwie geschossen kriegst, und für dein gesamtess Sortiment in mühevoller Kleinarbeit Artikelbeschrei bungen angelegt hast usw. - dann musst du von deinen potentiellen Kunden im Web auch noch gefunden werden.

Und jeder Onlineshop-Besi tzer weiß, dass das noch mal ein ganz eigenes Haifischbecken ist...
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#2 Thomas Juncker 2021-02-09 09:59
Ich hatte schon vor vielen Jahren einen online Shop, für den Großhandel der auch funktioniert hat. Wegen Artikel-Änderun g und Zeitlichem Defizit habe ich ihn wieder abgeschaltet. Was mich im nachhinein geärgert hat. Egal, Während der Corona Krise habe ich mich hingesetzt und fast drei Monate zeitintensiv einen neuen erstellt und mittlerweile wird ein zweiter erstellt. Die IT Firmen die den Auftrag erhalten haben, um wichtige Plugins, Funktionen technische Notwendigkeiten usw. zur Fertigstellung eines Shops bekamen, haben außer hohe Stundenlöhne eigentlich nur Mist gebaut.90 Euro die Stunde und nichts funktioniert richtig oder nur wenig. Sehr schlechte Beratung, undurchsichtige s Vorhaben und rumgebastelt. Nachdem ich diese Erfahrung gemacht habe und dadurch viel Geld ausgegeben habe, ist das Fazit. NICHTS MEHR OHNE Vertrag MIT KLARER UMSCHREIBUNG DER Maßnahmen UND DES RESULTATS.
Ich habe mich mit vielen anderen Kollegen und Selbständigen darüber beraten. Fast alle haben die gleiche Erfahrung gemacht und daraufhin Ihre angefangenden Projekte fallen lassen. Das ist der Grund warum viele noch nicht online unterwegs sind.
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#1 Jörg Zumhof 2021-02-09 08:40
Warum sollte auch ein Kleinunternehme r einen Internetshop eröffnen??

1. Das kostet Geld - und der Umsatz ist lediglich minimal.
2. Der Shop wird im Internet sowieso nicht gefunden - die potentiellen Kunden kaufen nur bei
Amazon und Co.
3. Die aktuelle Rechtslage /Wettbewerbsrec ht u.a.) und das Risiko z.B. durch Abmahnungen
geschädigt zu werden ist immens hoch.
4. Der damit verbundene Zeitaufwand rechnet sich einfach nicht (siehe oben).

Es liegt also an der Politik hier etwas zu ändern - nicht am Unternehmer!!
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