Digital Tech Newsflash

Deutschland wird beim 5G-Netz abhängiger von China

Veröffentlicht: 19.12.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.12.2022
Huawei Logo

Deutschland macht sich beim Ausbau des 5G-Netzes offenbar weiter von chinesischer Technik abhängig: Trotz wachsender Bedenken über die Beteiligung Chinas an kritischen Infrastrukturen, soll Huawei beim 5G-Ausbau noch stärker als beim 4G-Netz involviert werden. 

Wie dem Spiegel zufolge ein Bericht der Telekommunikationsberatung Strand Consult zeigt, sei Huawei für 59 Prozent des 5G-Netzes in Deutschland verantwortlich. Darunter fallen die Basisstationen und die zugehörige Infrastruktur, durch die Smartphones sich mit dem Netz verbinden können.

Damit hebt sich Deutschland von anderen europäischen Ländern ab, die in ihren 5G-Netzes gänzlich oder zumindest teilweise auf chinesische Unternehmen verzichten. Grund dafür sich Bedenken, dass Huawei Daten abgreifen oder die Telekommunikationsinfrastruktur auf andere Weise beeinträchtigen könne. 

Die Strand-Consult-Studie zeige, wie abhängig Deutschland von China ist. „Es gibt Anzeichen dafür, dass Deutschland die Sicherheitsbedrohung, die von China ausgeht, nicht ernst nimmt“, so ein Urteil der Studie. Als Vergleich zieht die Studie Nordstream-2 heran: Die Gaspipeline wurde lange als Sicherheitsrisiko kritisiert, von der Regierung aber weiter vorangetrieben. Diese Abhängigkeit von Russland war mitunter Auslöser für die Energiekrise in Deutschland.

Elektronischer Krankenschein: Betriebe nicht vorbereitet

Ab 1. Januar 2023 müssen Unternehmen die Krankschreibung ihrer Angestellten digital bei den Krankenkassen abrufen. Doch die Kassen in Thüringen rechnen damit, dass es zu Beginn des neuen Prozesses zu Problemen kommen wird. Wie Heise Online berichtet, sei „ein großer Teil der Betriebe“ schlecht vorbereitet, wie eine Sprecherin der AOK Plus erklärte. Der Großteil der Unternehmen habe die seit Anfang 2022 laufende Testphase nicht ausreichend genutzt. 

Ähnliches habe auch die Techniker Krankenkasse (TK) beobachtet. Damit läge die Vermutung nahe, „dass sich einige Unternehmen noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben“. Die Krankenkasse rechne damit, dass das Thema für viele Unternehmen erst im Januar relevant werde, wenn sich die ersten Beschäftigten krankmelden, aber kein Krankenschein abgegeben werde.

Intel will Chip-Werk von Magdeburg wie geplant bauen

Der Chiphersteller Intel will sein Werk von Magdeburg wie bisher geplant errichten. Medienberichte hatten zuvor davon gesprochen, dass sich der Bau der Fabrik verzögern soll, doch dem widersprach die Bürgermeisterin Simone Borris (parteilos) nun laut Golem.de. Es sei nicht erkennbar, dass die Zeitplanung stark verzögert würde. Sven Schulze, Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, erklärte ebenfalls, dass es seitens Intels keine Aussagen gebe, die auf eine Gefährdung des Projekts hindeuten.

Intel will ab 2027 Chips in Magdeburg produzieren. Zunächst wolle der Konzern dafür zwei Halbleiterwerke bauen und mehrere Tausend Arbeitsplätze schaffen. Der Chiphersteller will rund 17 Milliarden Euro investieren – der Bund will das Projekt ebenfalls mit einem Milliardenbetrag unterstützen.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Michael Pohlgeers

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.