Chinas Regierung gibt grünes Licht für Alibaba-KI

Veröffentlicht: 13.09.2023
imgAktualisierung: 13.09.2023
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
13.09.2023
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Alibaba Bürogebäude
© Tao Jiang / shutterstock.com
Der chinesische Konzern Alibaba hat eine eigene KI entwickelt, welche nunmehr durch die Regierung für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.


„Zehntausend Fragen“ – so lautet der Name der bereits im Frühjahr vorgestellten Alibaba-KI, Tongyi Quanwen, wörtlich übersetzt. Der Chatbot hat jetzt die Überprüfung der chinesischen Regierung bestanden und eine offizielle Freigabe erhalten. Wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine Reuters-Meldung mitteilt, soll in Kürze eine kostenlose und öffentliche Open-Source-Variante der KI erscheinen. Alibabas Konzernchef Eddie Wu bestätigt zudem, dass das Thema künstliche Intelligenz im Zentrum der Unternehmensstrategie steht.

Alibabas Geheimwaffe? Das kann Tongyi Qanwen 

Im April stellte Alibaba seine eigens entwickelte KI-Lösung Tongyi Qanwen vor. Der Chatbot, welcher Englisch sowie Chinesisch spricht, soll nicht nur bei der Teamarbeit, dem Schreiben von E-Mails oder dem Kochen eines gesunden Essens behilflich sein, sondern auch Einkaufsberatung für Online-Shops bieten.

Seitens der Funktionalitäten also zunächst keine großen Überraschungen, schließlich sind dies alles Dinge, die man mittlerweile durch andere KI-Modelle zur Genüge kennt und sogar erwartet. Wie gut eine künstliche Intelligenz am Ende wirklich funktioniert, hängt dabei meist von der Datengrundlage und deren Verarbeitung ab. Doch hier hatte Tongyi Qanwen bisher einen entscheidenden Nachteil. 

Denn aufgrund der strengen regulatorischen Auflagen in China durfte Alibaba die KI bisher nur in einer Testumgebung und mit eingeschränkten Nutzer:innen testen. Dadurch hat der Chatbot nun einen gewissen Lernrückstand gegenüber Konkurrenzlösungen.

Strenge KI-Kontrollen in China sollen Regierungskonformität sicherstellen

Die Volksrepublik China hat strenge Auflagen an künstliche Intelligenzen aufgestellt. Wie Heise im April berichtete, müssen neue Modelle zunächst darauf geprüft werden, ob sie den „Grundwerten des Sozialismus“ genügen – bestimmte Themen sind dabei strikt tabu. Neben dieser thematischen Zensur müssten durch KI generierte Inhalte weiterhin durch ein Wasserzeichen klar identifiziert werden können.

Vor Alibaba haben bereits elf weitere Unternehmen ihr eigenes KI-Modell durch die Regierung absegnen lassen. Unter anderem gehören die TikTok-Mutter ByteDance sowie der E-Commerce-Anbieter Tencent dazu. Alibaba muss nun schnell aufholen, um hier nicht den Anschluss zu verpassen. So betonte Eddie Wu in einer E-Mail an Mitarbeitende: „Wenn wir mit den Veränderungen des KI-Zeitalters nicht Schritt halten, werden wir verdrängt.“

Die Öffnung an eine breite Masse mittels einer Open-Source-Variante soll nun zeitnah helfen, den Lernrückstand Tongyi Quanwens aufzuholen.

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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expert/in für: Nachhaltigkeit

Veröffentlicht: 13.09.2023
img Letzte Aktualisierung: 13.09.2023
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