WhatsApp Business: Messenger kann künftig auf Kundenanfragen reagieren

Veröffentlicht: 07.06.2024
imgAktualisierung: 07.06.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 4 Min.
07.06.2024
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ca. 4 Min.
WhatsApp-Icon auf dem Smartphone
© Primakov / Depositphotos.com
WhatsApp Business erweitert seine Funktionen und bietet Unternehmen neue KI-Tools für verbesserten Kundenservice.


Für private Nachrichten auf dem Handy ist WhatsApp kaum wegzudenken. Doch schon länger lässt sich Metas Messaging-Dienst WhatsApp auch von Unternehmen nutzen. Mit einem Business-Account lassen sich beispielsweise Funktionen wie die Darstellung der eigenen Produkte und Dienstleistungen in einem Katalog sowie Nachrichtenvorlagen nutzen. 

Bisher bot WhatsApp Business aber lediglich die Option, die immer gleiche Botschaft an die Abonnent:innen zu senden. Mit einigen Neuerungen, die Meta-Chef Mark Zuckerberg jüngst beim eigenen globalen „Conversations“-Event in São Paulo verkündet hat, soll sich das nun ändern. 

Diese neuen WhatsApp-Tools sollen Unternehmen unterstützen

Unternehmen sollen KI künftig dazu einsetzen können, die gängigsten Fragen ihrer Kund:innen zu beantworten: Auf der Konferenz stellte Meta einen neuen KI-Chatbot vor, der Geschäftsanfragen direkt im Chat beantworten soll, berichtet Reuters. Der Bot unterstützt beispielsweise beim Suchen nach Produktkatalogen oder Öffnungs- bzw. Geschäftszeiten. 

Neu ist auch ein Anruf-Dienst: Wenn Nutzer:innen direkt mit dem Unternehmen telefonieren wollen, können sie dies jetzt mit einem Klick aus dem Chat heraus tun. „Wenn du beispielsweise eine aufwendige Reise buchen oder ein neues Konto bei deiner Bank eröffnen möchtest, ist ein kurzer Anruf vielleicht der beste Weg, um schnell Hilfe zu bekommen“, erläutert WhatsApp in einer Ankündigung zu den Neuerungen. Das Tool ist noch in der Testphase und soll erst in einigen Monaten ausgerollt werden.

Künstliche Intelligenz optimiert Anzeigen

KI kommt auch bei der Erstellung von Werbeanzeigen zum Einsatz. So soll das Verhalten der Nutzer:innen auf Instagram und Facebook einbezogen werden, wenn sie für die Plattformen dieselbe Telefonnummer wie in WhatsApp verwenden. In den sozialen Netzwerken könnten dann gezielt Anzeigen ausgespielt werden, „zum Beispiel, um sie daran zu erinnern, dass noch ein Artikel in ihrem Einkaufswagen liegt oder um ihnen einen Rabatt für einen Kauf anzubieten, bei dem sie bisher gezögert haben“, heißt es. 

Außerdem führt WhatsApp Meta Verified in der WhatsApp Business-App ein. Das Abzeichen soll Sicherheit vor Identitätsdiebstahl bieten und zeigt an, dass eine Firma bei Meta registriert ist. Gleichzeitig bekommen Unternehmen eine individuelle WhatsApp-Seite, die sich in den sozialen Netzwerken teilen lässt, mehr Konto-Support und die Option, die App auf mehreren Geräten zu nutzen. Eingeführt wird Meta Verified aber vorerst nur in Brasilien, Indien, Indonesien und Kolumbien – soll aber „bald“ ausgeweitet werden.

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WhatsApp, das neue WeChat?

Die stetigen Erweiterungen für Unternehmen in dem Messenger erinnern an WeChat: Der vom chinesischen Tech-Giganten Tencent betriebene Dienst war ursprünglich auch nur ein Chatprogramm für Smartphones. Es wurde aber um zahlreiche Funktionen wie Payment, Shopping, Buchungen, Essensbestellungen, Spiele, Sharing-Optionen und vieles mehr ergänzt – und avancierte zur „Super-App“. WeChat hat allein in China über 1 Milliarde Nutzer:innen.  

So weit ist man bei WhatsApp aber noch lange nicht. Payment-Funktionen gibt es bisher beispielsweise lediglich in Indien und Brasilien – das brasilianische Tool wurde jetzt noch um eine neue Sofortzahlungsmethode erweitert. Die Neuerungen für Unternehmen bei WhatsApp sollen Meta nicht zuletzt mehr Geld in die Kassen spülen. Reuters zufolge machen die Einnahmen über die App bisher lediglich einen sehr geringen Anteil am Gesamtumsatz des Instagram- und Facebook-Mutterkonzerns aus. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 07.06.2024
img Letzte Aktualisierung: 07.06.2024
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