Google hat im eigenen Netzwerk versagt
Denn im eigenen Netzwerk hielt sich Google – wie eben die meisten seiner Nutzer – bedacht zurück. Nur etwa alle acht bis zehn Wochen setzte Google überhaupt mal einen Post bei Google+ ab. Oder, wie GoogleWatchBlog kommentiert: „Bis zum nächsten Mal wäre das Netzwerk also ohnehin schon abgeschaltet.“ Da kann man also froh sein, dass Google Deutschland vorzeitig die Segel streicht und sich überhaupt noch einmal vor dem Ende von Google+ meldet.
Im gesamten langsamen Sterbeprozess von Google+ ist das wohl der traurige Höhepunkt. Nicht nur, dass Google sich auf Twitter zurückzieht. Die Frequenz, mit der das Unternehmen das eigene Netzwerk mit Inhalten bedacht hat, zeigt eindrücklich, welchen Status Google+ hatte – nämlich einen sehr niedrigen, wie auch einige Nutzer in den Kommentaren unter Googles Post anmerken. „Das alleine zeigt, dass es Google nie wirklich ernst war mit G+“, meint ein anderer Nutzer. „Schade und traurig.“
Dass Google selbst offenbar nicht bis zum Schluss verharren will, zeigt sich einen Tag später: Das Profil von Google Deutschland findet sich nicht mehr im Netzwerk. Der Kapitän hat das sinkende Schiff verlassen – und will nicht mehr warten, bis es wirklich vorbei ist.
Endlich wird der Stecker gezogen
Wer Nutzer in sein Netzwerk locken will, kann das sicherlich nicht über Zwang tun (so wie Google es mit der Zwangsumstellung der YouTube-Konten auf Google+-Konten versucht hat), man sollte als Macher hinter dem Netzwerk aber schon auch selbst aktiv mit den Nutzern interagieren.
Vielleicht hat Google aber auch schon länger selbst erkannt, dass es mit Google+ halt einfach nichts werden würde. Vielleicht hat das Unternehmen auch gehofft, dass einfach irgendwann gar keine Aktivitäten mehr in dem Netzwerk passieren und es ein gepflegtes Zombie-Dasein führen kann. Oder Google hat das Netzwerk eben selbst vergessen und sich endlich einmal dazu durchgerungen, den Stecker zu ziehen und diese unliebsame Aufgabe nicht länger auf die lange Bank zu schieben.
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