Filialschließungen und Stellenabbau

Tesla verlagert sein Geschäft komplett ins Netz

Veröffentlicht: 01.03.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 01.03.2019
Tesla-Showroom in Belgien

Tesla will seine Verkäufe ins Internet verlagern. Wie das Unternehmen auf seinem US-amerikanischen Blog verkündete, sollen so die Preise für die Fahrzeuge sinken. Schon jetzt sei es möglich, „einen Tesla in Nordamerika innerhalb einer Minute über ein Smartphone zu kaufen“. Diesen Service will Tesla bald weltweit ausrollen.

Zudem kündigte das Unternehmen eine Art Retouren-Service für Autos an: „Wir vereinfachen die Möglichkeit, einen Tesla auszuprobieren und zurückzugeben, damit eine Testfahrt vor dem Kauf nicht mehr nötig ist“, heißt es dazu. Ab sofort sei es möglich, einen Wagen innerhalb von sieben Tagen oder unter 1.000 Meilen Laufleistung zurückzugeben und den Kaufpreis komplett erstattet zu bekommen. „Sie könnten wortwörtlich einen Tesla kaufen, einen Wochenend-Trip mit mehreren hundert Meilen Strecke machen, und das Auto kostenlos zurückgeben“, beschreibt Tesla den neuen Service.

Tesla drückt die Preise – und entlässt Mitarbeiter

Doch mit der Verlagerung des Geschäfts in Netz werden auch Arbeitsplätze wegfallen. In den kommenden Monaten sollen „viele“ der Tesla-Filialen geschlossen werden. Lediglich an hochfrequentierten Standorten sollen die stationären Stores erhalten bleiben – als Ausstellungsräume und Informationszentren. Wie Tesla-Chef Elon Musk laut Spiegel Online erklärte, werde damit auch ein Stellenabbau verbunden sein. Anders sei es nicht möglich, Tesla finanziell nachhaltig zu betreiben.

Der Autobauer will mit dieser Umstellung seines Geschäfts erreichen, dass die Fahrzeuge preiswerter werden. So sei es möglich, dass die Preise für alle Fahrzeuge im Schnitt um sechs Prozent sinken, heißt es von dem Unternehmen. Das Model 3 kostet damit 35.000 Dollar – das war der ursprünglich von Elon Musk in Aussicht gestellte Preis, den Tesla nach eigenen Angaben nun schneller als erwartet erreichen konnte. Dabei handelt es sich allerdings um das Model 3 mit der geringeren Reichweite von 386 Kilometern.

„Es ist eine harte Entscheidung, aber ich denke, dass es die richtige Entscheidung für die Zukunft ist“, kommentierte Musk laut Spiegel Online den Komplettumstieg auf den Online-Verkauf.

Elon Musk hat wieder Ärger mit der SEC

Der Tesla-Chef hat unterdessen wieder Ärger mit der US-Börsenaufsicht SEC: Die forderte der FAZ zufolge einen Bundesrichter in New York auf, Musk der Missachtung des Gerichts für schuldig zu befinden. Musk hatte in der Woche zuvor auf Twitter Angaben zu Teslas möglicher Jahresproduktion 2019 gemacht. Nachdem Musk bereits im letzten Jahr wegen eines irreführenden Tweets mit der SEC aneinandergeraten war, hatten beide Parteien sich auf einen Vergleich geeinigt. Dieser sieht unter anderem aber auch vor, dass Musk keine marktbewegenden Nachrichten mehr eigenmächtig über seine Social-Media-Kanäle verbreiten darf.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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