Konto-Sperrung

Corona-Leugner verklagt Mark Zuckerberg auf 300.000 Dollar

Veröffentlicht: 18.01.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 19.01.2022
Mark Zuckerberg

Der Peruaner Juan Mejía Seminario möchte Klage gegen die einmonatige Sperrung seines Facebook-Kontos einlegen. Eine Richterin hat die Klage überraschenderweise zugelassen und lädt nunmehr den Meta-Vorstandsvorsitzenden Marc Zuckerberg höchstpersönlich zur Anhörung via Google Meet vor. Als Schadensersatz fordert Seminario dabei eine Summe von 300.000 Dollar, wie Heise berichtet.

Konto-Sperrung wegen Verschwörungstheorien

Der Grund für Seminarios Konto-Sperrung war ein Post auf Facebook vom 13. Mai 2021. „China wird sich gegenüber der Welt für Covid-19 verantworten müssen“, zitiert die Paris Beacon News den betreffenden Post. Im Folgenden beschuldigte Seminario den Virologen Luc Montagnier, den Virus in China absichtlich geschaffen zu haben, um dadurch die Weltwirtschaft zu schwächen. 

Der Anwalt des Klägers behauptet, dieser Post basiere auf wissenschaftlichen Studien eines Virologen und wäre damit keine Verschwörungstheorie. Studien der WHO widerlegen mittlerweile jedoch jedwede Theorie, dass das Virus aus einem Laborunfall stammen könnte. Die Tatsache, dass Seminarios Facebook-Konto direkt für 30 Tage gesperrt wurde, legt überdies nahe, dass es nicht sein erstes Vergehen gegen die Richtlinien des sozialen Netzwerkes war. 

David gegen Goliath

Der erste Klageversuch im Juli letzten Jahres wurde zunächst abgewiesen, da der Kläger seine Beschwerde nicht ins Englische übersetzt hatte. Der zweite Anlauf klappte nun dank der Richterin Lila Fuentes vor dem Vierten Zivilgericht des Obersten Gerichtshofs von Piura, Peru. 

Seminario ist von Beruf selbst Anwalt und freut sich, dass sein Anliegen jetzt ernst genommen wird. Er behauptet, durch die Konto-Sperrung wurde seine freie Meinungsäußerung beschnitten. In einem Twitter-Statement, welches die Pairs Beacon News aus dem Spanischen übersetzte, freute er sich, dass „zum ersten Mal in der Geschichte, ein Peruaner, ein Latein-Amerikaner, Mark Zuckerberg zur Rechenschaft für dessen Missachtung der Menschenrechte zieht.“

Die Anhörung soll am 17. Juni 2022 stattfinden. Zuckerberg hat nun zehn Tage Zeit auf die Vorladung zu reagieren.

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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