Wer in Kommentaren auf TikTok bestimmte Begriffe verwendet, muss offenbar damit rechnen, dass diese Kommentare nicht öffentlich angezeigt werden. Dies legen Recherchen von NDR, WDR und Tagesschau nahe. Mindestens 20 Wörter sollen demnach über automatisierte Filter zu Sperrungen führen. Unter den Begriffen finden sich „Nazi“, „Porno“ oder „Heroin“, welche möglicherweise rechtswidrige Inhalte nahelegen. Aber auch „LGBTQ“, „schwul“ oder „Sexarbeit“ seien im September bei TikTok teilweise blockiert gewesen.
TikTok bedient sich dabei offenbar dem sogenannten Shadow-Banning. Die Nutzer, deren Kommentare gesperrt werden, werden den Recherchen zufolge nicht darüber informiert, sie erhalten den Eindruck, ihre Kommentare seien öffentlich. TikTok nutzt für Sperrungen vor allem automatisierte Systeme. Man setze Technologien ein, die „proaktiv nach Kommentaren suchen, die gegen unsere Richtlinien verstoßen oder die ein Spam-Verhalten darstellen“, so eine Sprecherin des Unternehmens. Bezüglich der durch NDR, WDR und Tagesschau belegten Sperrungen, räumt die Sprecherin ein, dass „Kommentare, die nicht gegen unsere Community-Richtlinien verstießen, fälschlicherweise als potenziell schädlich gekennzeichnet“, wurden.
- Rechte von Kindern: TikTok droht Millionen-Strafe wegen Datenschutzverletzung
- TikTok gehackt: Über 2 Milliarden Datensätze gestohlen
- Anti-TikTok-Kampagne: So wollte Facebook den Konkurrenten runtermachen
Kommentar schreiben