Es ist nur etwas mehr als eine Woche her, dass Elon Musk Twitter übernommen hat und schon im Vorfeld gab es Befürchtungen, dass der Kurznachrichtendienst damit unsicheren Zeiten entgegensieht. Die Schlagzahl, mit der Elon Musk seit der Twitter-Übernahme aber Schlagzeilen schreibt, dürfte auch die größten Kritiker überraschen. Der blaue Haken für 8 Dollar, über den heiß diskutiert wurde und der bereits fleißig missbraucht wird, scheint da nur das kleinste Problem zu sein.
Komplett cool das neue Blaue-Haken-Pay-Konzept. Was soll da schief gehen? pic.twitter.com/755WvoShtu
— Marie von den Benken (@Regendelfin) November 6, 2022
Kurz nach der Übernahme kündigte Musk an, die Hälfte der Belegschaft zu entlassen, betroffene Mitarbeiter sollten per E-Mail informiert werden. Dies veranlasste gar den UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, sich persönlich an Musk zu wenden, wie die Tagesschau meldet. Musks Start sei „kein ermutigender Auftakt“, Türk habe „Sorge und Unbehagen über unsere digitale Öffentlichkeit“. Menschenrechte müssten eine zentrale Rolle bei Twitter einnehmen. Nun zeigt sich: Die Massenentlassungen waren nicht nur moralisch fragwürdig, offenbar ist Musk auch übers Ziel hinaus geschossen. Medienberichten zufolge soll ein Teil der entlassenen Mitarbeiter zurückgeholt werden – ihre Arbeit ist offenbar notwendig für den reibungslosen Betrieb der Plattform.
Nicht nur mit Mitarbeitern und Twitter-Nutzern, auch mit Werbekunden hat sich Musk bereits angelegt. Mehrere Unternehmen haben angekündigt, ihre Werbeaktivitäten auf Twitter einzustellen, darunter der Pharmakonzern Pfizer, der Lebensmittelkonzern Mondelez und die Volkswagen-Gruppe. Musk reagierte darauf mit Drohungen, wie der Spiegel berichtet. Nachdem er für den Umsatzeinbruch „Aktivistengruppen“ verantwortlich machte, schlug der rechte Internet-Lobbyist Mike Davies einen Gegenboykott der Werbekunden vor. Musks Antwort darauf: „Danke. Ein thermonukleares Benennen und Bloßstellen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört.“
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