Der frühe Vogel

Meta verklagt Überwachungsfirma wegen 38.000 Fake-Accounts

Veröffentlicht: 16.01.2023 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 16.01.2023
Facebook auf einem Smartphone

Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat die in Großbritannien registrierte Firma Voyager Labs verklagt. Das Unternehmen soll 38.000 gefälschte Facebook-Accounts betrieben haben, um sogenanntes Scraping, also das systematische Abgreifen von öffentlich einsehbaren Nutzerdaten auf der Plattform, durchzuführen. Zu den abgeschöpften Informationen gehören unter anderem Likes, Freundeslisten und Fotos. 

Mit diesen Daten sollen dann Verdachtsmomente gegen Nutzer erkannt werden – unter anderem sollen Polizeibehörden auf die Datensätze von Voyager Labs zurückgegriffen haben, berichtet der Spiegel. So habe zumindest das Los Angeles Police Department den Dienst monatelang genutzt. Voyager Labs brüste sich damit, bei der Überwachung keine Spuren zu hinterlassen. 

Meta will mit seiner Klage das Geschäft der Scraper auf seiner Plattform bekämpfen. Das liegt auch im eigenen Interesse des Konzerns: Aufsichtsbehörden und Gesetzgeber haben die Plattform stärker im Visier und haben vor allem die Sicherheit von Nutzerdaten im Blick. 

Erst im November letzten Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde eine Geldstrafe von 265 Millionen Euro gegen die Facebook-Mutter verhängt, weil Daten von über einer halben Milliarde Nutzern in einem Hackerforum angeboten wurden. Meta hatte damals einen Scraper beschuldigt, den Datensatz zusammengestellt zu haben.

IWF: Schwieriges Wirtschaftsjahr, aber keine Rezession

Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert der Weltwirtschaft zwar ein schwieriges Jahr, sieht aber derzeit keine Gefahr für eine weltweite Rezession. Wie die Tagesschau berichtet, liege die Wachstumsprognose für 2023 bei 2,7 Prozent. Damit erwartet der IWF ein schwächeres Wachstum als im Vorjahr: Für 2022 stellte der Währungsfonds ein Wachstum von 3,2 Prozent in Aussicht. 

„Das Positive liegt in der Widerstandsfähigkeit der Arbeitsmärkte. Solange die Menschen beschäftigt sind, geben sie auch bei hohen Preisen Geld aus“, habe IWF-Direktorin Kristalina Georgieva erklärt. Die Verlangsamung des globalen Wachstums soll deshalb in den kommenden Monaten die Talsohle erreichen und sich Ende 2023, Anfang 2024 wieder umkehren.  

Edeka-Chef sieht Preiswucher bei Marken-Herstellern

Im Lebensmitteleinzelhandel brodelt es offenbar gewaltig: Die neuen geplanten Preiserhöhungen der Hersteller will zumindest Edeka nicht mitmachen. Markus Mosa, Vorstandsvorsitzender der Kette, wirft den Herstellern ntv zufolge Preiswucher vor. „Für 2023 liegen uns wieder massive Preisforderungen der großen Markenkonzerne auf dem Tisch. Und das zusätzlich zu den Preiserhöhungen, die bereits im vergangenen Jahr in Deutschland durchgesetzt wurden. Dagegen wehren wir uns“, so Mosa.

Die zusätzlichen Preisforderungen sollen dem Edeka-Chef zufolge bereits jetzt bei 1,2 Milliarden Euro liegen. Im vergangenen Jahr seien Preiserhöhungen von rund 1,5 Milliarden Euro angefallen. Auch Edekas Konkurrent Rewe rechnet mit einer Eskalation im Preisstreit. Eine Entspannung der Lage sei nicht in Sicht.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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