Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat die in Großbritannien registrierte Firma Voyager Labs verklagt. Das Unternehmen soll 38.000 gefälschte Facebook-Accounts betrieben haben, um sogenanntes Scraping, also das systematische Abgreifen von öffentlich einsehbaren Nutzerdaten auf der Plattform, durchzuführen. Zu den abgeschöpften Informationen gehören unter anderem Likes, Freundeslisten und Fotos.
Mit diesen Daten sollen dann Verdachtsmomente gegen Nutzer erkannt werden – unter anderem sollen Polizeibehörden auf die Datensätze von Voyager Labs zurückgegriffen haben, berichtet der Spiegel. So habe zumindest das Los Angeles Police Department den Dienst monatelang genutzt. Voyager Labs brüste sich damit, bei der Überwachung keine Spuren zu hinterlassen.
Meta will mit seiner Klage das Geschäft der Scraper auf seiner Plattform bekämpfen. Das liegt auch im eigenen Interesse des Konzerns: Aufsichtsbehörden und Gesetzgeber haben die Plattform stärker im Visier und haben vor allem die Sicherheit von Nutzerdaten im Blick.
Erst im November letzten Jahres hatte die irische Datenschutzbehörde eine Geldstrafe von 265 Millionen Euro gegen die Facebook-Mutter verhängt, weil Daten von über einer halben Milliarde Nutzern in einem Hackerforum angeboten wurden. Meta hatte damals einen Scraper beschuldigt, den Datensatz zusammengestellt zu haben.
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