Wettbewerb

Microsoft: EU stimmt Activision-Blizzard-Übernahme zu

Veröffentlicht: 16.05.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 16.05.2023
Xbox

Wird das doch noch was? Microsoft will den Spiele-Konzern Activision Blizzard für 69 Milliarden US-Dollar übernehmen, doch seit der Bekanntmachung im vergangenen Jahr gibt es herben Gegenwind von Kartellwächtern in den USA und Großbritannien. Und bislang positionierte sich auch die EU-Kommission deutlich gegen den Deal, doch das hat sich nun geändert, wie u. a. Der Spiegel berichtet. Bedenken der EU wurden offenbar ausgeräumt.

Im Zentrum der Kritik steht einerseits der Konsolenmarkt, andererseits der noch kleine, aber schnell wachsende Markt im Bereich Cloud-Gaming. Microsoft habe sich nun auf Druck der EU-Kommission verpflichtet, für zehn Jahre Cloud-Lizenzen auf alle Spiele von Activision Blizzard bereitzustellen. Dies soll es Spieler:innen ermöglichen, Spiele von Activision Blizzard über den Cloud-Dienst ihrer Wahl zu spielen. Anbieter von Cloud-Gaming-Modellen erhalten demnach automatisch eine kostenlose Lizenz, um die Spiele anzubieten. Diese Zusagen, so Microsoft, sollen weltweit gelten.

Platzt der Deal dennoch?

Die EU-Kommission erhofft sich durch die Zusagen von Microsoft einen Schub für das Cloud-Gaming in Europa. Die EU-Entscheidung sorgt allerdings für Kritik bei Kartellbehörden, die den Deal bislang blockieren. Die britische CMA kritisiert etwa, dass die von der Kommission akzeptierten Vorschläge Microsoft erlauben würden, die Marktbedingungen für die nächsten zehn Jahre zu diktieren.

Auch für den Konsolenmarkt sieht Brüssel – anders als die Kollegen in den USA und in Großbritannien – keine Probleme mehr. Für jede Xbox von Microsoft würden derzeit vier Playstations von Sony verkauft. Der Konkurrent könnte es laut EU sogar verkraften, wenn Microsoft eine Topmarke wie „Call of Duty“ nicht auf der Playstation veröffentlichen würde. Nachdem die EU-Kommission grünes Licht gegeben hat, hat Activision Blizzard angekündigt, sowohl die Investitionen als auch die Belegschaft in der EU auszubauen.

Ob der Deal aber nun doch noch zustande kommt, bleibt fraglich. Die CMA stellt sich genauso quer wie die US-amerikanische Kartellbehörde FTC. Diese will die Übernahme mit einer Klage verhindern. Microsoft und Activision Blizzard wollen dagegen in Großbritannien gegen die Blockade der Wettbewerbshüter klagen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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