Threads: Mäßiges Interesse zum Start in Deutschland

Vergangene Woche ist Metas X-Konkurrent Threads auch in Europa gestartet, nachdem der Kurznachrichtendienst bereits im Sommer in anderen Teilen der Welt loslegte und zumindest zu Beginn viele Nutzer.innen begrüßen konnte. Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit meldeten sich binnen weniger Tage an. Threads war kurzzeitig die am schnellsten wachsende App aller Zeiten. Diesen Starterfolg wird die App in Europa nicht nochmal wiederholen, der Launch läuft bislang, gelinde gesagt, verhalten.

Dem Datenunternehmen Data.ai zufolge haben sich nach drei Tagen etwa drei Millionen Europäer:innen Threads heruntergeladen – allein eine Million in Italien. Zum Vergleich: Im Sommer verzeichnete die App innerhalb der ersten zwölf Stunden bereits 15 Millionen Downloads. Hinter Italien folgt Deutschland mit 550.000 Downloads nach drei Tagen, wie T3n meldet. Frankreich folgt mit 440.000, Spanien mit 350.000 Downloads. Die weiteren 23 EU-Staaten teilen sich die verbliebenen 600.000 Downloads.

Viele Downloads, wenig Aktivität

Die Neugier nach der neuen App scheint schnell nachgelassen zu haben. Interessenten konnten sich über Umwege schließlich schon im Sommer ein Bild machen und dass das verhaltene Interesse kein gesamteuropäisches Phänomen ist, zeigt Großbritannien: Dort wollten im Sommer immerhin 4,5 Millionen Menschen einen Blick auf den Neuankömmling werfen. Generell zeigt sich, dass zwar vergleichsweise viele Menschen die App ausprobieren wollen bzw. wollten, aber dauerhaft bleiben sie bislang oft nicht. Threads zählt zwar weltweit mittlerweile beachtliche 279 Millionen Downloads. Metas Twitter-Konkurrent verlor aber einen Monat nach dem Start schon 80 Prozent seiner aktiven User.

Der große Angriff auf X (ehemals Twitter) ist auch Threads bislang also nicht, genau wie Bluesky oder Mastodon, um die es nach kurzen Peaks ebenfalls schnell wieder ruhig wurde. Aber: Auch die Downloadzahlen von X lassen kontinuierlich nach – im Zeitraum zwischen Januar und Oktober um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2024 wird zeigen, wer sich durchsetzt.

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