DSGVO-Verstöße: Streaming-Anbietern drohen Milliardenstrafen

Veröffentlicht: 21.01.2019
imgAktualisierung: 21.01.2019
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 3 Min.
21.01.2019
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Netflix auf TV
© noyb
Die Datenschutzauskünfte großer Streaming.Anbieter sind ungenügend, Alipay hat eine E-Geld-Lizenz für Europa erhalten und Rocket Internet forciert Catering.StartUps.


Datenschutzaktivist und Jurist Max Schrems hat die großen Streaming-Anbieter im Visier. Schrems, der vor allem mit seinen Klagen gegen Facebook und das Safe-Harbor-Abkommen bekannt wurde, hab über seine Datenschutzorganisation Noyb Auskunft nach der DSGVO über seine gespeicherten Daten bei acht Streaming-Anbietern verlangt: Netflix, Spotify, Dazn, Youtube, Apple Music, Amazon Prime, Flimmit und Soundcloud. Das Ergebnis: Alle Anbieter hätten gegen die DSGVO verstoßen.

Schrems erklärt über die Webseite von Noyb, dass alle Anbieter sogar „strukturell“ gegen die DGSVO verstoßen hätten. Große Anbieter erledigen die Beantwortung entsprechender Anfragen über automatisierte Systeme, die relevante Informationen bereitstellen sollen. Oft würden diese aber „nicht einmal ansatzweise die Daten [liefern], auf die jeder Benutzer und jede Benutzerin ein Recht hat. In den meisten Fällen erhielten Benutzer und Benutzerinnen nur die Rohdaten, jedoch keine Informationen darüber, mit wem diese Daten geteilt wurden“, so Schrems.

Der kleine österreichische Anbieter Flimmit schnitt Schrems zufolge am Besten ab; das Sport-Portal DAZN und Soundcloud beantworteten die Anfragen nicht einmal. Die weiteren Anbieter antworteten meist mit unkommentierten Rohdaten, teilweise in kryptischen Formaten, die der Normal-Verbraucher gar nicht öffnen kann. Für die Streaming-Anbieter könnte der Testlauf von Noyb extrem teuer werden. Bei der österreichischen Datenschutzbehörde hat das Unternehmen Beschwerden gegen alle acht Unternehmen für zehn Benutzer eingereicht. Die DSGVO sieht als Strafen für Verstöße 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweiten Umsatzes vor. Allein bei Apple könnte das eine Strafzahlung in Höhe von acht Milliarden Euro bedeutet.

Alipay erhält E-Geld-Lizenz für Europa

Die Alibaba-Fintech-Tochter Alipay hat in Luxemburg eine E-Geld-Lizenz erhalten, die es dem Payment-Dienst erlaubt, in Europa aktiv zu werden. Bislang hielt das Unternehmen in London eine Lizenz für Großbritannien. Mit der E-Geld-Lizenz kann Alipay nicht nur europäische Kunden bedienen, sondern auch Nutzer aus China mit Händlern aus Europa verbinden, so Ecommerce News. Alipay ist Marktführer in China.

Rocket Internet startet B2B Food Group

Die neue gegründete B2B Food Group, die Oliver Samwer bereits im vergangenen Herbst angekündigt hat, soll nun wachsen. Das neu gegründete Unternehmen sammelt acht Millionen Euro ein, zu den Investoren gehören neben Rocket Internet auch Holtzbrinck Ventures und ein weiterer Geldgeber. Die B2B Food Group soll Catering-Unternehmen bündeln. Zunächst gehören das Rocket-Eigengewächs Caterwings und Order-In aus Australien dazu. Weitere StartUps sollen dazu kommen, so Gründerszene.

Christoph Pech

Christoph Pech

Expert/in für: Digital Tech

Veröffentlicht: 21.01.2019
img Letzte Aktualisierung: 21.01.2019
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