Der frühe Vogel

Ukraine-Krieg: EU lockert Regeln für Staatshilfen – bis zu 400.000 Euro möglich

Veröffentlicht: 24.03.2022 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.03.2022
Flaggen vor dem Gebäude der EU-Kommission

Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen den Aggressor Russland wirken sich auch gravierend auf die europäische Wirtschaft aus. Die EU-Kommission hat als Reaktion auf diese Entwicklung die Regeln für Staatshilfen gelockert. Damit seien nun Garantien, Energiekostenzuschüsse und Kredite für notleidende Unternehmen möglich, wie die Tagesschau berichtet. Wie Kommissions-Vizepräsidentin Margrethe Vestager erklärte, würden die Sanktionen gegen Russland europäische Firmen in den nächsten Monaten weiter beeinflussen, die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts müssten abgefedert werden.

Die gelockerten Regeln für Staatshilfen gelten bis Ende des Jahres. Jeweils bis zu 400.000 Euro staatlicher Unterstützung für betroffene Unternehmen in der EU seien demnach möglich. In den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei und Fischzucht seien bis zu 35.000 Euro Unterstützung für Firmen möglich. Noch größere Hilfen seien im Energiebereich geplant: Unternehmen, die stark unter den sprunghaft steigenden Energiepreisen leiden, sollen bis zu 30 Prozent ihrer Aufwendungen ersetzt bekommen – gedeckelt auf zwei Millionen Euro.

Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, prognostizierte spürbare Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in den nächsten Wochen und Monaten. Er forderte deshalb „Hilfen für unmittelbar, aber auch für mittelbar betroffene Unternehmen – bei den Energiekosten, aber möglicherweise auch darüber hinaus“. 

Die Bundesregierung hat bereits einige Ideen für Wirtschaftshilfen entwickelt. Mit der Entscheidung der EU-Kommission könnte die Regierung nun umfassendere Hilfen starten – bisher hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nur ein Kreditprogramm der KfW-Förderbank angekündigt, damit Unternehmen Liquiditätsengpässe überwinden können. Zudem erwäge Habeck, den Wirtschaftsstabilisierungsfonds einzusetzen, um im Fall der Fälle systemrelevante deutsche Energie-Unternehmen vor einer Pleite retten zu können. Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds wurde vor zwei Jahren als Reaktion auf die Coronakrise aufgesetzt.

Google: Produkt-Rezensionen sollen hilfreicher werden

Google hat ein Update der Produkt-Rezensionen in seiner englischsprachigen Suche durchgeführt. Unter anderem will das Unternehmen damit sicherstellen, dass Rezensionen künftig umfangreichere Informationen zum jeweiligen Produkt liefern und von Menschen verfasst werden, die das Produkt auch tatsächlich genutzt haben, heißt es. Zudem sollen die Reviews weiterführende Informationen wie Bilder, Ton oder auch Links zu detaillierterem Content enthalten können. 

Google hatte in früheren Updates bereits den Weg verfolgt, die Produkt-Rezensionen zu verbessern und sicherzustellen, dass sie von Menschen verfasst werden, „die Expertise und Erfahrungen aus erster Hand über Produkte“ zeigen. Mit dem aktuellen Update werde dieser Ansatz weiter vertieft.

Gelöschte Konten: Dazn verwirrt seine Kunden – erneut

Der Sport-Streamingdienst Dazn hat offenbar eine Reihe von Kundenkonten gesperrt und Passwörter zurückgesetzt. Wie t3n berichtet, hätten betroffene Kunden eine entsprechende Mail erhalten, in der sie darüber informiert wurden, warum ihr Kennwort zurückgesetzt wurde. Demnach habe Dazn ein Nutzungsverhalten festgestellt, „das möglicherweise nicht mit unseren AGBs übereinstimmt“. Gemeint sei offenbar die Weitergabe der Zugangsdaten an Personen außerhalb des eigenen Haushalts – also das Teilen des Accounts, wie es auch bei anderen Streamingdiensten vorkommt.

Darüber hinaus gibt es offenbar Verwirrungen, auf wie vielen Geräten sich die Nutzer einloggen können. Kunden sprechen davon, dass nach dem Passwort-Reset nur noch der Login auf vier Geräten gleichzeitig möglich sei, obwohl es fünf sein sollten. Den Angaben auf der Dazn-Website zufolge soll es aber bei sechs Geräten möglich sein, das Konto zu hinterlegen. 

Der Streamingdienst stand zuletzt vor einigen Monaten in der Kritik, weil er plötzlich die Preise für Neukunden verdoppelt hatte. Bestandskunden zahlen noch bis 31. Juli 2022 den bisherigen Preis – wie hoch dann die Preiserhöhung ausfallen wird, ist allerdings noch nicht bekannt.

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Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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