Der frühe Vogel

Angst um Lebensstandard: Die Hälfte der Deutschen will kürzertreten

Veröffentlicht: 02.05.2022 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 02.05.2022
Menschenmenge in einer Einkaufsstraße

Der Ukraine-Krieg und die Inflation sorgen hierzulande für enorme Verunsicherung: Jede oder jeder zweite Deutsche (54 Prozent) fürchtet, den eigenen, aktuellen Lebensstandard nicht mehr halten zu können. Zwei Drittel wollen aufgrund der Preissteigerungen weniger ausgeben, wie eine Umfrage des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln dem Spiegel zufolge ergab.

Vor allem mithilfe von Sonderangeboten und Preisvergleichen wollen viele Konsumierende sparen, die Hälfte der Befragten möchte günstiger in den Sommerurlaub. Zurückhaltend sei man aktuell auch bei größeren Anschaffungen – 4 von 10 Personen hätten entsprechende zunächst vertragt. Das gelte vor allem für Ausgaben für das eigene Zuhause, aber auch für Elektro- und Modeartikel.

Die Inflationsrate für den April liegt laut dem Statistischen Bundesamt bei 7,4 Prozent – das sei der höchste Wert seit 41 Jahren.

Secondhand-Käufe werden immer beliebter

Immer öfter wird Mode aus zweiter Hand gekauft: Rund ein Drittel tut dies bereits regelmäßig, ermittelte die Unternehmensberatung KPMG laut Tagesschau. Zwar mache der Umsatz mit Secondhand-Mode bisher lediglich 5 Prozent des Gesamtumsatzes im Modehandel aus, doch Lieferengpässe, Inflation und Nachhaltigkeit verleihen der Branche Aufschwung. Davon würden vor allem Kleinanzeigenportale Ebay, Ebay-Kleinazeigen oder Anbieter wie Momox profitieren.

Diese Entwicklung zeige sich aber auch beim Erwerb von Elektroartikeln, etwa bei Laptops oder Smartphones, melden Internetworld/dpa. „Hier heizen die Lieferengpässe bei Neuware die Nachfrage nach gebrauchten Produkten so sehr an, dass zuletzt auch gebrauchte Smartphones spürbar teurer wurden“, sagte demnach Kai Hudetz, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH). Solche Preisschübe im Secondhand-Bereich seien aber eher die Ausnahme.

Importkosten erreichen Rekordniveau

Die Importkosten bewegten sich im Monat März auf einem neuen Rekordniveau: Mit einem Plus von 31,2 Prozent sei dies der höchste Kostenanstieg seit der ersten Ölkrise im September 1974, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit

Grund für die massiven Teuerungen sind die Entwicklungen bei den Energiepreisen, insbesondere bei Erdgas: Energieeinfuhren waren im März 2022 um 160,5 Prozent teurer als im März 2021, der Erdgaspreis stieg um 304,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Nie zuvor hat sich Erdgas im Import innerhalb eines Jahres so stark verteuert wie im März 2022, auch nicht während der beiden Ölkrisen der Jahre 1973/1974 und 1979/1980“, betont die Statistikbehörde. Auch der Import von elektrischem Strom sei kostenintensiver: Hier hätten sich die Preise mit einem Plus von 100,7 Prozent im Vergleich zum Februar 2022 verdoppelt.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Hanna Behn

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.