Ärger mit dem Bezahlsystem: Tinder verklagt Google

Veröffentlicht: 11.05.2022
imgAktualisierung: 24.06.2022
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 3 Min.
11.05.2022
img 24.06.2022
ca. 3 Min.
Tinder-Logo und Smartphone mit Tinder-App
© Ink Drop / Shutterstock.com
Die Dating-App wirft Google eine marktbeherrschende Stellung vor, weil Google Tinder aus dem Playstore werfen will, wenn diese nicht diie Bezahlsysteme nutzen will – dies und mehr im frühen Vogel.


Die Dating-App Tinder will sich gegen die Bezahlrichtlinien von Google zur Wehr setzen. Der Tinder-Mutterkonzern Match reichte Anfang der Woche in den USA eine Klage gegen den Internetkonzern ein, um die Bezahlpraxis gerichtlich prüfen zu lassen, meldet die Tagesschau

„Diese Klage ist ein letztes Mittel“, sagte demnach Match-Chefin Shar Dubey der Nachrichtenagentur Reuters. Google habe Match angedroht, den Download der zum Unternehmen gehörenden Apps ab dem 1. Juni zu blockieren, wenn Match nicht ausschließlich Zahlungssysteme von Google verwende und auch die Provision von bis zu 30 Prozent akzeptiere, heißt es in der Klageschrift. 

Google habe die volle Kontrolle über alternative Bezahloptionen von Apps, die auf dem Smartphone-Betriebssystem Android laufen und der Konzern missbrauche seine marktbeherrschende Stellung, so der Vorwurf von Match. Anwenderinnen und Anwender müssen bereits im Google-Playstore ein Bezahlsystem wählen. App-Anbieter hätten indes nicht die Möglichkeit, eigene Bezahllösungen innerhalb ihrer Programme anzubieten, kritisiert der Dating-Konzern. Dabei würden Nutzer die hauseigenen Zahloptionen bevorzugen, die etwa anders als Google auch Ratenzahlungen oder Banküberweisungen biete. Vor allem die Provisionszahlung an Google bedeute für Match jährlich Einbuße von mehreren Hundert Millionen Dollar. Für Google sind Provisionen wiederum eine wichtige Einnahmequelle. 

Google zufolge könnten Entwickler den Playstore umgehen, auch habe man angesichts kartellrechtlicher Bedenken die Gebühren bereits gesenkt. Das Unternehmen habe sich aber nicht weiter zur Klage geäußert.

Fitnessgeräte: Peloton löst sich vom Direktvertrieb

Der Fitnessgeräte-Hersteller Peloton machte im letzten Quartal einen enormen Verlust von 757,1 Millionen US-Dollar. Das war deutlich mehr, als zuvor von Analysten angenommen – diese waren laut dem Handelsblatt von einem Minus von rund 132 Millionen US-Dollar ausgegangen. Der Umsatz ging um 23,6 Prozent auf 964,3 Millionen Dollar zurück und verfehlte damit ebenso die Prognosen. Die Peloton-Aktien seien deshalb im vorbörslichen US-Geschäft um gut 25 Prozent auf 10,56 Dollar abgesackt. Der Unternehmenswert liege damit noch bei 3,5 Milliarden US-Dollar – einst waren es 50 Milliarden. 

Das Unternehmen galt als Profiteur der Coronakrise, da zahlreiche Fitnessstudios geschlossen waren und viele Menschen zu Hause trainierten. Man setzt dabei auf ein Abo-Modell, die Mitgliedszahlen seien zuletzt um 5 Prozent gestiegen. Dennoch wolle Peloton umdenken – vor allem im Vertrieb. So wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit dem Geräteverkauf 42 Prozent weniger Umsatz erzielt. Die zunächst nur exklusiv verkauften Geräte sollen deshalb künftig auch bei anderen Händlern veräußert werden. 

Lieferkette: H&M verfolgt 200 Millionen Produkte zurück

Der Modehändler Hennes & Mauritz kooperiert mit dem Unternehmen Textile Genesis, um über 200 Millionen Modeartikel zurückverfolgen zu können, berichtet Fashionunited. Textile Genesis setzt auf Blockchain-Technologie und hat sich auf Transparenz in textilen Lieferketten spezialisiert. Bereits 2019 und  2021 hatte H&M die Rückverfolgbarkeit von 1,5 Millionen Waren getestet und beschlossen, mehr auf entsprechende Prozesse zu setzen. Im Rahmen dieser Prozesse habe man bereits neue Lieferantenfirmen in die eigene Lieferkette aufgenommen, um nachhaltiger zu werden.

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Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 11.05.2022
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