Die Dating-App Tinder will sich gegen die Bezahlrichtlinien von Google zur Wehr setzen. Der Tinder-Mutterkonzern Match reichte Anfang der Woche in den USA eine Klage gegen den Internetkonzern ein, um die Bezahlpraxis gerichtlich prüfen zu lassen, meldet die Tagesschau.
„Diese Klage ist ein letztes Mittel“, sagte demnach Match-Chefin Shar Dubey der Nachrichtenagentur Reuters. Google habe Match angedroht, den Download der zum Unternehmen gehörenden Apps ab dem 1. Juni zu blockieren, wenn Match nicht ausschließlich Zahlungssysteme von Google verwende und auch die Provision von bis zu 30 Prozent akzeptiere, heißt es in der Klageschrift.
Google habe die volle Kontrolle über alternative Bezahloptionen von Apps, die auf dem Smartphone-Betriebssystem Android laufen und der Konzern missbrauche seine marktbeherrschende Stellung, so der Vorwurf von Match. Anwenderinnen und Anwender müssen bereits im Google-Playstore ein Bezahlsystem wählen. App-Anbieter hätten indes nicht die Möglichkeit, eigene Bezahllösungen innerhalb ihrer Programme anzubieten, kritisiert der Dating-Konzern. Dabei würden Nutzer die hauseigenen Zahloptionen bevorzugen, die etwa anders als Google auch Ratenzahlungen oder Banküberweisungen biete. Vor allem die Provisionszahlung an Google bedeute für Match jährlich Einbuße von mehreren Hundert Millionen Dollar. Für Google sind Provisionen wiederum eine wichtige Einnahmequelle.
Google zufolge könnten Entwickler den Playstore umgehen, auch habe man angesichts kartellrechtlicher Bedenken die Gebühren bereits gesenkt. Das Unternehmen habe sich aber nicht weiter zur Klage geäußert.
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