Marktmacht

Meta muss Giphy wieder verkaufen

Veröffentlicht: 19.10.2022 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.10.2022
Giphy

400 Millionen Dollar soll Meta (damals noch Facebook) 2020 für die Gif-Plattform Giphy auf den Tisch gelegt haben. Nun haben die britischen Kartellbehörden endgültig entschieden, dass der Konzern die Plattform wieder verkaufen muss. Nach einer erneuten Prüfung sei die Wettbewerbsbehörde CMA (Competition and Markets Authority) zu diesem Ergebnis gekommen, wie das Handelsblatt berichtet. Meta hat die Entscheidung bereits akzeptiert und wird keine weiteren rechtlichen Schritte unternehmen, wie ein Sprecher bestätigte.

Als Begründung erklärte die CMA, dass Meta es der Konkurrenz erschweren könnte, Gifs via Giphy einzubinden und etwa mehr Kundendaten verlangen könne, wenn Nutzer entsprechende Animationen bei TikTok oder Twitter einbinden wollen. Zudem sei Giphy bis zur Übernahme der CMA zufolge ein Konkurrent von Facebook gewesen. Die Übernahme schwäche also den Wettbewerb in Großbritannien.

Meta bleibt bei seiner Strategie

Meta muss Giphy nun wieder verkaufen, um die Wettbewerbsbedenken auszuräumen. Ein neuer Käufer müsse zudem von der Behörde abgesegnet werden. Meta hat erklärt, beim Verkauf eng mit der CMA zusammenzuarbeiten, stellte aber klar, dass man auch in Zukunft auf Zukäufe setzen wolle.

Die Übernahme sorgte seit 2020 für Schlagzeilen. Die britischen Kartellwächter haben dieser nie zugestimmt und waren stets bemüht, sie rückgängig zu machen. Bereits im November des vergangenen Jahres hatte die CMA Meta angewiesen, Giphy wieder zu verkaufen, wogegen der Konzern aber vor Gericht zog. Die Behörde ordnete dann für den Sommer eine erneute Prüfung an. Im Februar dieses Jahres musste Meta eine Millionenstrafe zahlen, weil es gegen CMA-Auflagen verstoßen hatte. In Großbritannien sind Unternehmen verpflichtet, bis zur Genehmigung eines Zusammenschlusses weiterhin getrennte Geschäfte zu führen. Dies sah die CMA offenbar nicht als erfüllt.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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