Trotz leichter Entspannung am Markt

Energiekosten-Verdopplung könnte zur Dauererscheinung werden

Veröffentlicht: 26.01.2023 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 27.01.2023
Trauriges Sparschwein nebst Stromkabel

Viele Deutsche waren Ende letzten Jahres entsetzt, als die Ankündigung des Energieversorgers mit den neuen Preisen im Briefkasten landete. Doch trotzdem sich die Wirtschaft, wie auch der Energiemarkt, mittlerweile wieder dezent entspannt haben, warnen Experten vor „falschen Hoffnungen“. Wie der Spiegel Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der kommunalen Unternehme (VKU), zitiert, wird es „auf eine Verdoppelung der Gas- und Stromtarife hinauslaufen“.

Vielerorts bereits jetzt mehr als doppelt so hohe Kosten

Die Energieversorger kündigen traditionell zu Jahresende eventuelle Tarifänderungen für das kommende Jahr an. Und auch wenn man ob der Energiekrise vorgewarnt war, fielen viele Kundinnen und Kunden bei Erhalt der Benachrichtigung aus den Socken. Die Stadtwerke Leipzig erhöhten die Preise, beispielsweise, um satte 109 Prozent. 

Die durchschnittliche Preiserhöhung deutschlandweit soll bei knapp 61 Prozent liegen. Doch Ingbert Liebing warnt davor, deswegen jetzt übereilt den Anbieter zu wechseln. „Es war abzusehen, dass jetzt wieder Glücksritter auf den Energiemarkt drängen und meinen, das schnelle Geschäft machen zu können, zulasten der Stadtwerke und Grundversorger“, zitiert ihn der Spiegel weiter.

 

Die extremen Steigerungen stehen dabei deutlich in der Kritik: Verbraucherschützer verweisen mit der Bezeichnung „Mondpreise“ auf die absurden Teuerungsraten. Doch auch bei den Stadtwerken herrscht Uneinigkeit. Steffen Arta, von den Stadtwerken Dreieich, argumentierte gar, dass einige Energieanbieter die Preise absichtlich hochtrieben, um von der steuerlich subventionierten Strompreisbremse zu profitieren (siehe Info-Kasten). 

Liebing weist derartige Kritik jedoch zurück. Sofern es die Großhandelspreise zuließen, haben demnach auch die Stadtwerke ein Interesse daran, die Preise wieder zu senken.

AKWs und Erneuerbare Energien können zur Entlastung beitragen

Um dem Kostendruck entgegenzuwirken, gäbe es dabei durchaus die Möglichkeit verstärkt auf Erneuerbare Energien zu setzen. Konkret, fordert Liebing dabei die Bundesregierung zu einem beschleunigten Genehmigungsverfahren für neue Windkraftanlagen auf. 

Rein auf diese Karte zu setzen, empfindet er jedoch auch als falsch. So würden es auch weitere Windkraftanlagen nicht vermögen, binnen der nächsten zwei bis vier Jahre den Energiebedarf hinreichend zu decken. In Anbetracht dessen sprechen Liebing, wie auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, sich für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aus. Dadurch verspricht er sich eine mögliche Energiekostensenkung von ach bis zwölf Prozent.

Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen im Online-Handel informiert sein? Mit unseren Newslettern erhalten Sie die wichtigsten Top-News und spannende Hintergründe direkt in Ihr E-Mail-Postfach – Jetzt abonnieren!

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Ricarda Eichler

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.