Viele Firmen konnten von der Inflation profitieren und ihre eigenen Gewinne in die Höhe treiben. Wie aus einer Analyse des ifo-Instituts hervorgeht, haben viele Unternehmen ihre Verkaufspreise deutlich stärker erhöht, als nötig. Die Anhebungen konnten teilweise nicht mit der Entwicklung der Einkaufspreise gerechtfertigt werden, sie lagen deutlich höher. „Diese Firmen haben die Lage genutzt, um ihre Gewinne kräftig zu steigern“, betont Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung in Dresden, bei der Tagesschau. Unternehmen aus den Bereichen Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Baugewerbe konnten von diesem Schachzug besonders profitieren.
Um den überzogenen Preiserhöhungen zu entgehen, müsste der Wettbewerb wieder angekurbelt werden. Experten sehen hierein einen sicheren Weg aus der Preis-Spirale. Auch könnte die Regierung ihren Teil dazu beitragen, die Inflation ein Stück weit auszubremsen, indem besonders arme Haushalte von den Entlastungen profitieren, statt diese zugunsten aller anzusetzen. Die Gefahr eines neuerlichen Inflationsschubs sieht Ragnitz aktuell in den hohen Lohnforderungen der Gewerkschaften. Sowohl bei der Deutschen Post als auch dem ÖPNV und öffentlichen Einrichtungen wie Kitas versuchten die Gewerkschaften schon seit Wochen Lohnerhöhungen durchzubekommen. Sollten sie damit Erfolg haben, droht eine erneute Lohn-Preis-Spirale.
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