Fachkräftemangel trifft hierzulande vor allem kleine Firmen
Für Arbeitssuchende in Deutschland hat sich die Arbeitsmarktsituation somit verbessert. Zwar agieren die hiesigen Betriebe ein wenig verhaltener als im Vorjahreszeitraum, doch noch über ein Drittel (35 Prozent) plant für April bis Juni Neueinstellungen. Der sogenannte Netto-Beschäftigungsausblick – also der Anteil der Firmen, die mit einem Beschäftigungsanstieg rechnen, abzüglich jener, die einen Rückgang erwarten – liegt bei 19 Prozent. Ein Prozentpunkt höher als zu Jahresbeginn und 4 Prozent unterhalb des weltweiten Durchschnitts.
Wer Jobs sucht, wird wohl vor allem in Großunternehmen (ab 250 Mitarbeitende) fündig. Doch vor allem kleinere Firmen werden weniger Einstellungsperspektiven bieten – was sich beim Rennen um die Talente womöglich nachteilig sein könnte.
Darüber hinaus zeigen sich regionale Unterschiede: Vor allem in München, Berlin und im Osten wollen je rund ein Viertel der Firmen neue Jobs schaffen, im Norden noch ein Fünftel der Firmen. Im Süden sowie in Frankfurt ist die Lage mit 13 bzw. 14 Prozent pessimistischer.
IT-Branche lockt mit Flexibilität und höheren Gehältern
Bei Firmen aus dem Bereich Konsumgüter & Dienstleistungen sind die Einstellungsabsichten zurückhaltend, das gilt auch für den Finanz- und Immobilien-Sektor sowie in der Industrie und Rohstoff-Branche. Stark gesucht und neu eingestellt werden soll indes in den Branchen IT, Gesundheitswesen und Kommunikationsdienste. Auch Transport-, Logistik- und Automobilfirmen suchen neue Leute.
Vor allem in der IT-Branche ist der Fachkräftemangel auch besonders hoch: 82 Prozent der befragten Firmen hätten Probleme, vakante Stellen zu besetzen. Neben fachlichen Qualifikationen fehle es an Softskills. Um dem entgegenzuwirken, wollen Firmen für mehr flexible Arbeitszeit bzw. eine hybride Arbeitsumgebung sorgen. Ein gutes Drittel plant höhere Gehälter.
„Investitionen in die Aus- und Weiterbildung sowie in die Vorbereitung auf die Arbeitsplätze von morgen waren noch nie so wichtig wie heute und sollten ganz oben auf der Agenda der Personalleitung stehen“, empfiehlt Iwona Janas, Country Managerin der ManpowerGroup Deutschland, angesichts der Umfrageergebnisse.
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