Viele Stunden, schnell und an zahlreichen Projekten parallel arbeiten, und, wenn es Pausen gibt, werden diese nur mit schlechtem Gewissen genommen. Entspannung und Auszeiten genießen – Fehlanzeige. Ein solches Verhalten würden zehn Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland an den Tag legen, wie jetzt eine Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Technischen Universität Braunschweig ergab, die von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde. Die Studie basiert auf Daten des BIBB und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, für die in den Jahren 2017 und 2018 rund 8.000 Erwerbstätige zum eigenen Arbeitsverhalten und ihrem Wohlbefinden befragt wurden.
Eine solch einer Sucht gleichkommende Arbeitsweise gehe auf Dauer jedoch zulasten der Gesundheit, wie die Stiftung in einer Mitteilung zu den Studienergebnissen herausstellt. Wer suchthaft arbeitet, hätte den eigenen Gesundheitszustand etwa doppelt so häufig als weniger gut oder schlecht eingeschätzt wie davon nicht betroffene, eher gelassener arbeitende Erwerbstätige. Es werde „deutlich, dass suchthaftes Arbeiten in Deutschland im Zusammenhang mit schlechterer Gesundheit steht“, attestieren die Forschenden. Dies gelte für die subjektive Selbsteinstufung des allgemeinen Gesundheitszustandes der Befragten ebenso wie für die Zahl der berichteten psychosomatischen und körperlichen Beschwerden, heißt es.
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