Hoher CO₂- und Wasserbrauch bei der Herstellung neuer Artikel
Die Produktion von Waren verbraucht bekanntermaßen auch die meisten Ressourcen. Diese These untermauern auch die Zahlen aus der Studie. Im Schnitt würden bei der Neuproduktion eines Elektronikartikels 80 Prozent des CO₂-Ausstoßes anfallen. Im Falle des iPhone 11 werden durch Kauf und Nutzung eines wiederaufbereiteten Geräts 78 Prozent CO₂ eingespart: So entstehen bei der Produktion des iPhone 11 bereits 56,9 Kilogramm CO₂. Kommen Materialgewinnung, Transport sowie die Nutzung des Geräts hinzu, ergeben sich insgesamt 72 kg CO₂. Durch den reinen Vorgang der professionellen Wiederaufbereitung desselben Apple-Smartphones würden indes 2,8 Kilogramm des Treibhausgases ausgestoßen, insgesamt komme man pro iPhone dann auf 15,7 kg. Beim Thinkpad werden durch die Refurbish-Variante 69 Prozent Emissionen reduziert, beim MacBook Air sind es 83 Prozent.
Ähnlich verhält es sich mit dem Wasserverbrauch. Wird das iPhone 11 frisch hergestellt, fallen etwa 12.000 Liter Wasser an, für den erneuten Aufbereitungsprozess zum Wiederverkauf sind es knapp 1.700 Liter. Im Falle des MacBook Air beträgt der Wasserverbrauch beim Refurbishment nur etwa ein Zehntel (neu: knapp 57.000 Liter, aufbereitet: ca. 5.400 Liter).
Elektroschrott ist einer der Abfallströme in Haushalten, der immer stärker wächst. Auch dieses Aufkommen könne reduziert werden: Beim Samsung-Handy würden 60 Prozent weniger Müll anfallen, wenn das Gerät wiederaufbereitet wird, beim MacBook sind es etwa 80 Prozent.
Secondhand-Elektro ist beliebt
Die Refurbished-Sparte hat insgesamt hohen Zulauf erlebt, wie sich beispielsweise bei Ebay zeigt: Zahlen des Marktplatzes zum Jahresende 2022 zufolge sei die Nachfrage nach generalüberholten Elektroartikeln um 200 Prozent gestiegen und gilt bereits als größter Anbieter für Gebrauchtes, Generalüberholtes und Refurbished-Produkte in der EU. Auch der Online-Gebrauchtwarenhändler Rebuy konnte im vergangenen Jahr erstmals die Schwelle von 200 Millionen Euro Umsatz knacken.
Diesen Trend stellt auch Refurbed-Mitbegründer Peter Windischhofer heraus: „Bei 73 Prozent der deutschen Konsument:innen ersetzt der Kauf eines aufbereiteten, elektronischen Produkts bereits den Kauf eines neuen Geräts. Ebenso viele deutsche Konsument:innen sind sich einig, dass die aufbereiteten Elektronikgeräte genauso gut funktionieren wie neue Geräte. Eine erfreuliche Entwicklung, die den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen unterstützt.“ Der Online-Marktplatz wurde 2017 gegründet und ist derzeit in sieben Ländern aktiv.
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