Flink wendet Notverkauf ab
Für den Schnelllieferdienst Flink sah es in den vergangenen Monaten nicht gut aus: Radikaler Personalabbau, die Insolvenz der österreichischen Tochter und Spannungen zwischen den Shareholdern sorgten für Spekulationen.
In jüngster Zeit wurde auch über einen Notverkauf spekuliert, da es Flink nicht gelang, eine neue Finanzierung abzuschließen. Wie Gründerszene nun berichtet, wird das Unternehmen aber nicht an Getir notverkauft. Getir hat bereits den Konkurrenten Gorillas in der Tasche. Stattdessen ist es Flink gelungen, eine Notfinanzierung in Höhe von 150 Millionen Euro an Land zu ziehen. Die Finanzspritze kommt unter anderem vom US-Lieferdienst Doordash und der Supermarktkette Rewe. Bei beiden handelt es sich um Bestandsinvestoren, die die aktuelle Finanzierung anführen. So stammen allein 50 Millionen Euro aus der Rewe-Kasse.
Trotz der neuen Finanzierung muss Flink weiter sparen: So hat der Flink-Chef und Mitgründer Oliver Merkel bereits angekündigt, dass von den rund 600 Mitarbeiter:innen etwa einhundert ihren Job verlieren werden.
Deutsche Wirtschaft soll im zweiten Halbjahr schrumpfen
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind trotz leichter Anstiege im zweiten Quartal alles andere als rosig: Der Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer ordnet die aktuellen Zahlen der Ifo und Bundesbank laut Spiegel jedenfalls so ein, dass er im zweiten Halbjahr eine Rezession für wahrscheinlicher halte als eine Erholung. Dabei gibt die Bundesbank an, dass im zweiten Quartal 2023 sogar mit einem leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung gerechnet werde. „Nachlassende Lieferengpässe, das hohe Auftragspolster und die gesunkenen Energiepreise begünstigen die Fortsetzung der Erholung in der Industrie“, heißt es konkret im aktuellen Monatsbericht.
Dass die Aussichten nicht gerade als rosig gelten, wird auch deutlich, wenn man auf die aktuellen Zahlen des Ifo-Instituts schaut: Im Vergleich zum Vormonat fiel das Geschäftsklima um 1,7 Punkte auf einen Wert von 91,7. Damit schätzten die befragten Unternehmen die Aussichten als pessimistischer ein. Erstmals seit einem halben Jahr hat sich damit auch die Stimmung verschlechtert.
„Der deutliche Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas ist kein Ausreißer. Denn andere wichtige Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex für die Industrie oder die Auftragseingänge weisen bereits seit Längerem klar nach unten“, werden die Zahlen vom Commerzbank-Chefvolkswirt eingeordnet. „Die noch immer hohen Inflationsraten und die deutlich gestiegenen Zinsen werden ihre Auswirkungen erst noch zeigen“, heißt es außerdem vom Chefvolkswirt der VP-Bank Thomas Gitzel. Es wurde auch ein Blick auf die privaten Haushaltseinkommen geworfen: Hier sollen die Reallöhne aufgrund der kräftigen Lohnsteigerungen trotz Inflation nicht weiter sinken, gibt die Bundesbank an. Daher komme es zu einer Stagnation beim privaten Konsum.
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