Konsumklima hat sich erneut eingetrübt

Die Stimmung deutscher Verbraucher:innen knickt aktuell wieder ein, sie passen Ausgaben und Konsum entsprechend an. Während das Konsumklima sich in den vergangenen acht Monaten immer wieder leicht verbessert hatte, wurde nun erstmals seit Oktober ein Rückgang verzeichnet. Dies meldet das Konsumforschungsunternehmen GfK für den aktuellen Monat Juni. 

„Die aktuelle Entwicklung der Verbraucherstimmung deutet darauf hin, dass die Konsumenten wieder stärker verunsichert sind“, erläutert GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl zu den aktuellen Ergebnissen. Ein deutliches Anzeichen für das erneute Eintrüben des Konsumklimas sei etwa die wieder verstärkte Neigung zur Sparsamkeit. „Nach acht Anstiegen in Folge muss das Konsumklima einen ersten Rückschlag hinnehmen“, so Bürkl.

Verbraucher:innen rechnen mit Einkommenseinbußen

Grund für die eingetrübte Stimmung sei der Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, so wurde etwa auch ein Anstieg der Sorgen zur aktuellen Konjunktur registriert. „Nach wie vor hohe Inflationsraten von derzeit etwa sechs Prozent knabbern spürbar an der Kaufkraft der Haushalte und verhindern, dass der private Konsum seinen positiven Beitrag leisten kann“, führt der GfK-Wissenschaftler weiter aus. Demnach erwarten viele Menschen, dass sie weiterhin reale Einkommenseinbuße haben werden, die auch Lohnerhöhungen in diesem Jahr nicht gänzlich ausgleichen können.

Die Konsumneigung sei weiterhin schwach, wozu neben der Inflation, durch die Lebensmittel vergleichsweise teuer sind, auch die Diskussionen um das Heizungsgesetz beitragen würden, heißt es. Wer Immobilien besitze, sei wegen kostenintensiver Sanierungsmaßnahmen in Sorge. Aus diesen Gründen stagniere die Neigung zu größeren Anschaffungen derzeit auf einem niedrigen Niveau. Setzt sich der Trend fort, dass die Inflationsraten weiter zurückgehen, sei dies aber insgesamt „ein Lichtblick“, so das GfK.

Das in Nürnberg ansässige Institut wertet im Rahmen der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews aus, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Untersucht wird das Konsumklima in Hinblick auf sämtliche private Konsumausgaben, davon entfallen etwa 30 Prozent auf den Einzelhandel.