Deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland
Im Osten Deutschlands fällt die Frauenquote höher aus: In Brandenburg gibt es mit 29,6 Prozent den höchsten Wert deutschlandweit, gut ein Viertel ist es aber auch in den anderen neuen Bundesländern. In Bremen ist der Anteil mit 19,3 Prozent am geringsten.
Crif führt dies unter anderem auch auf nach der Wiedervereinigung Deutschlands weiter bestehende Unterschiede in der Arbeitskultur zurück: „In den neuen Bundesländern arbeiten mehr Frauen in Vollzeit, was auch dazu führt, dass sie in Führungspositionen häufiger vertreten sind. In höheren Positionen innerhalb von Unternehmen sind Teilzeitbeschäftigungen eher die Ausnahme“, so Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer von Crif Deutschland. Auch der Rückgang traditioneller Industrien und eine Ausweitung des Dienstleistungssektors in Ostdeutschland seien dafür ausschlaggebend, denn vor allem erstere Branchen seien historisch eher von männlichen Beschäftigten dominiert.
Mehr Frauen in Aufsichtsräten – aber Anteil gering
Relevant ist für die Besetzung der Führungsetagen nach Geschlecht auch die Unternehmensgröße: In Firmen unter zehn Angestellten ist der Anteil mit 27,9 Prozent größer – bei mittelständischen Unternehmen (101 bis 500 Beschäftigte) sind es indes nur 12,2 Prozent. In Aufsichtsräten sind Frauen weiterhin extrem unterrepräsentiert, nur jeden zehnten Aufsichtsratsvorsitz hat eine Frau inne, insgesamt liegt die Quote bei 19,8 Prozent. Zwar waren in den großen Dax-Vorständen zumindest zur Jahresmitte mehr Frauen vertreten – von einer Gleichstellung ist man jedoch noch weit entfernt.
Frauen sind mehrheitlich nach wie vor in Teilzeit tätig, was die Chance auf eine Führungsrolle im Betrieb erschwert.
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