Otto reicht der Lebenslauf

Veröffentlicht: 30.10.2023
imgAktualisierung: 30.10.2023
Geschrieben von: Michael Pohlgeers
Lesezeit: ca. 2 Min.
30.10.2023
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Otto Bewerbungsprozess
© OTTO
Otto hat das klassische Anschreiben bereits vor Jahren abgeschafft, jetzt soll nur noch der Lebenslauf reichen.


Das klassische Anschreiben ist bei Otto schon länger kein Thema mehr bei Bewerbungen. Nun sollen aber auch die verpflichtenden Motivationsfragen, die Bewerber:innen anstelle des Anschreibens beantworten mussten, entfallen: Wie das Unternehmen verkündet, reicht für eine Bewerbung bei dem Unternehmen ab sofort ein aktueller Lebenslauf. Der neue Bewerbungsprozess gelte „für alle ausgeschriebenen Voll- und Teilzeitpositionen ab Junior-Level, unabhängig von Titel und Hierarchiestufe – also auch für Führungskräfte“, betont der Hamburger Konzern.

Wer trotzdem mehr von sich wissen lassen will, habe die Möglichkeit, ein Freitextfeld zu befüllen. Dafür haben Bewerber:innen maximal 1.000 Zeichen Platz, um zusätzliche Angaben zu ihrer Bewerbung zu machen – etwa, um Lücken im Lebenslauf zu erklären oder wenn sie beim Quereinstieg ihre Motivation begründen wollen. Verpflichtend sei die Nutzung dieses Feldes aber nicht. 

Anschreiben ohne Mehrwert, aber mit viel Aufwand

„Wir haben den schnellsten und einfachsten Bewerbungsprozess in knapp 75 Jahren Otto geschaffen“, kommentiert Jennifer Halemba, Head of Recruiting beim Hamburger Konzern, die Neuerung. Klassische Bewerbungen hätten für Otto „über die Jahre an Relevanz verloren, sind oft weniger aussagekräftig, immer häufiger sogar von KI-Assistenten wie ChatGPT geschrieben“, so Halemba weiter. 

Der Mehrwert dieser Schreiben sei für das Unternehmen gering, der Aufwand dafür aber gewaltig. Otto könne durch die neue Zwei-Minuten-Bewerbung eingehende Bewerbungen schneller bearbeiten und sich so mehr Zeit für Gespräche nehmen, die dem Konzern zufolge aussagekräftiger als Bewerbungen auf dem Papier seien.

Kein Anschreiben mehr seit sieben Jahren

Otto hatte das verpflichtende Anschreiben in der Bewerbung bereits vor sieben Jahren abgeschafft und stattdessen Motivationsfragen eingeführt. Diese Änderung führte nach Angaben des Unternehmens zu einer positiven Feedbackwelle. Der Recruitingprozess wurde durch die Änderung ebenfalls optimiert: Hier sei der Aufwand pro Bewerbung durch die Abschaffung des Anschreibens deutlich gesunken.

Michael Pohlgeers

Michael Pohlgeers

Expert/in für: Marktplätze

Veröffentlicht: 30.10.2023
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