Gläubiger fordern 6,3 Milliarden Euro von der Signa Group

Veröffentlicht: 27.02.2024
imgAktualisierung: 27.02.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
27.02.2024
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Signa
© Spitzi / depositphotos.com
Die Insolvenz wird teuer für Signa. Gläubiger fordern von dem Benko-Konzern mehrere Milliarden Euro.


Die Forderungen gegen die insolvente Signa-Gruppe gehen in die Milliarden. Sanierungsverwalter Norbert Abel hat Anfang der Woche mitgeteilt, dass bisher Forderungen von 219 Gläubigern erhoben wurden. Im Insolvenzverfahren wurden bereits 2,6 Milliarden Euro anerkannt, weitere Forderungen werden erwartet. Insgesamt belaufe sich die Forderungssumme auf etwa 6,3 Milliarden Euro, heißt es im Handelsblatt. Und dies gelte allein für die Signa Prime Selection AG, bei der teure Innenstadt-Immobilien gebündelt sind.

Bei der Signa Development Selection, die ebenfalls zur Gruppe des österreichischen Investors Rene Benko gehört, bestehen weitere Forderungen von 171 Gläubigern in Höhe von 2,2 Milliarden Euro. Zum Portfolio der Signa Prime gehören Projekte wie der Hamburger Elbtower oder das KaDeWe in Berlin – welches ebenfalls pleite ist. Zur Begleichung der Signa-Schulden sollen nun zunächst Luxusimmobilien in Österreich veräußert werden. Dieser Verkaufsprozess sei Bestandteil des Sanierungsprozesses von Signa, so Abel.

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Abstimmung über Sanierungsplan

Am 18. März sollen die Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen, dann wird auch über die Zukunft der Signa Prime Selection entschieden. Signa gilt als bislang größtes Opfer der Immobilienkrise in Europa. Der Konzern expandierte in Zeiten von Niedrigzinsen stark, zerbrach dann aber an steigenden Baukosten und Energiepreisen und wieder zunehmenden Zinsen. Die Signa-Pleite gilt als die größte der österreichischen Wirtschaftsgeschichte. „Allein die Gläubiger der ebenfalls insolventen Signa Holding hatten Forderungen von rund 8,6 Milliarden Euro angemeldet“, so das Handelsblatt.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Christoph Pech

Christoph Pech

Expert/in für: Digital Tech

Veröffentlicht: 27.02.2024
img Letzte Aktualisierung: 27.02.2024
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SIEVERT, Kerstin
28.02.2024

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Schon vor rund 10 Jahren gab es einen Artikel in einer Fachzeitung, in dem die Autoren versucht haben, die undurchsichtige Firmenstruktur in Benkos Imperium aufzudröseln. Erwähnt wurden auch die teilweise zwielichtigen Geldgeber. Mein Eindruck war, dass dort gezielt versucht wurde, sowohl Gewinne als auch Verluste zu verschleiern. Insofern ist Benko meines Erachtens in erster Linie ein Opfer seiner eigenen Gier geworden und erst in zweiter Linie ein Opfer der Immobilienkrise . Und dass der Immobilienmarkt aufgebläht war, ist ebenfalls mit Gier und Skrupellosigkei t der dort handelnden Akteure zu erklären.