40-Stunden-Woche für alle: Sachsens Ministerpräsident will Teilzeit abschaffen

Veröffentlicht: 10.05.2024
imgAktualisierung: 10.05.2024
Geschrieben von: Hanna Behn
Lesezeit: ca. 2 Min.
10.05.2024
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Arbeitszeit: Frau hält sich Uhr vor das Gesicht
© piotr_marcinski / Depositphotos.com
Der CDU-Politiker fordert, dass Teilzeitregelungen künftig die Ausnahme und nicht die Regel sind. Außerdem: Rewe interessiert sich für die Galeria-Filialen und Intersport will nachhaltigster Sportfachhändler werden.


Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

  • Arbeitszeit: Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) fordert 40 Stunden für alle
  • Rewe liebäugelt mit Supermärkten innerhalb der Galeria-Filialen
  • Intersport verfolgt bis 2030 ambitionierte Nachhaltigkeitsziele

Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit – 2023 traft dies laut dem Statistischen Bundesamt auf insgesamt 31 Prozent aller Erwerbstätigen zu, womit der Anteil im Vergleich zum Vorjahr leicht zunahm. Größtenteils nutzen Frauen die Arbeitsregelung (50 Prozent), die auf diese Weise beispielsweise Arbeit und die Kinderbetreuung oder Pflege von Angehörigen unter einen Hut bringen. Auch 13 Prozent der Männer arbeiten keine 40 Stunden pro Woche.

Sachsens Ministerpräsident und stellvertretender CDU-Bundesvorsitzende Michael Kretschmer sieht durch die Zunahme von Teilzeitregelungen auch Steuereinnahmen gefährdet. Er fordert deshalb eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche für alle, wie der Spiegel meldet. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit Wachstum und Vollbeschäftigung – das bedeutet für mich die 40-Stunden-Woche für alle – aus der Krise kommen“, sagte der CDU-Politiker demnach dem Handelsblatt. 

Teilzeitregelungen sollten aus Kretschmers Sicht die Ausnahme bleiben, es sei ein „Fehler, dass wir Möglichkeiten wie die Teilzeit von der Ausnahme zur rechtlich abgesicherten Regel erklärt haben“. Lediglich auf diese Weise könne der Wohlstand in Deutschland erhalten bleiben, erklärt er. 

Rewe erwägt Supermärkte in Galeria-Filialen

Die Rewe-Gruppe soll sich derzeit in Gesprächen mit Eigentümern von Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen befinden. Der Konzern zeigt sich daran interessiert, Supermärkte in den Geschäften zu eröffnen, berichten die Süddeutsche/dpa. „Selbstverständlich sind für Rewe und Penny Erdgeschossflächen von Warenhäusern in sehr gut frequentierten Innenstadtlagen und Fußgängerzonen von Interesse, da hier eine qualifizierte Nahversorgung in langjährig etablierten Standorten übernommen werden kann“, so ein Unternehmenssprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Wie viele Märkte man in Erwägung ziehe, ist zurzeit nicht bekannt. 

Intersport auf dem Weg zum nachhaltigsten Omnichannel-Sportfachhändler

Die Intersport Deutschland eG verfolgt mit Blick auf die Nachhaltigkeit ehrgeizige Ziele: Bis 2030 will man „Deutschlands nachhaltigster Omnichannel-Sportfachhändler“ werden, wie CEO Alexander v. Preen im Zuge der Veröffentlichung des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts des Unternehmens verkündete. 

Geplant seien Maßnahmen in fünf Handlungsbereichen: Mensch, Produktsortiment, Umwelt, Händler:innen und Kund:innen. „In unserem holistischen Ansatz zur Nachhaltigkeit arbeiten Mitarbeitende aller Fachbereiche gemeinsam mit unseren Händlern und Partnern an allen Themen entlang der Wertschöpfungskette“, erläutert der verantwortliche Vorstand, CFO und stellvertretender Vorsitzender, Thomas Storck. „Denn unser Ziel ist es, nicht nur ökonomischen Erfolg zu erzielen, sondern diesen in Einklang mit ökologischem und sozialem Handeln zu bringen.“ Neben Weiterbildungsmaßnahmen für Mitarbeitende soll das nachhaltige Produktsortiment ausgebaut werden: Bis 2030 sollen mindestens 50 Prozent der Eigen- und Industriemarken auf nachhaltige Produkte umgestellt sein. Händler:innen sollen der Kundschaft zudem Services wie Recycling, Vermietung oder Reparatur anbieten.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Hanna Behn

Hanna Behn

Expert/in für: Handel & Unternehmertum

Veröffentlicht: 10.05.2024
img Letzte Aktualisierung: 10.05.2024
Lesezeit: ca. 2 Min.
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KOMMENTARE
3 Kommentare
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KK
10.05.2024

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Zu 40 Std. für alle

.... was für ein sorry "Bullshit", hat der Kretschmer jetzt zuviel rote Beete gegessen. Vom Oberbürokratisi eungsminister Hubertus Heil hätte man so einen Quatsch erwarten können, aber von einem CDU Minister ??? Wir leben in einem freien Land und da soll sich doch bitte jeder seine Arbeitsvorstell ungen selbst aussuchen können. Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Flexibilität und zwar in vielen Dingen. Diese Regelungswut ist ja nicht mehr zum aushalten !!!
Daniel Portillo
10.05.2024

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Lieber Herr Ministerpräsident,

genau so, lebensfremde 40 h Woche für alle – am besten Sie beginnen selbst mit gutem Beispiel.
Gehen Sie nach Hause und fegen Sie ganztags Ihre Hofeinfahrt. Machen Sie bitte sonst nichts weiter weil dann der Schaden klein bleibt. Danke sehr...
Varth Dader
10.05.2024

Antworten

"40-Stunden-Woc he für alle: Sachsens Ministerpräside nt will Teilzeit abschaffen"

Ein Paradebeispiel für eine Aussage - wie so häufig - wo ich mich wütend frage, ob die Politiker sich selbst mal zuhören. Das kann einfach nicht der Ernst sein.
40 Stunden Woche für alle - Teilzeit nur in Ausnahme.
- Wo sind die Kita-Plätze?
- Wo ist die Nachmittagsbetreuung?
- Wo ist die qualitative bezahlbare Pflege für alte und kranke Angehörige?
- Was ist mit dem brennenden Thema Bürgergeld und den Millionen Arbeitslosen, die einfach keinen Bock haben oder für die sich die Arbeit nicht mehr lohnt?

Zu dem Thema Haushaltsloch und fehlende Steuereinnahmen:
tagesschau.de/.../...
Dafür ist Geld da. Warum nicht auf der EU-Ebene? Einer für alle und alle für einen?
Hilfe ist gut und wichtig, aber im Alleingang fragmentiert und teuer.