Google soll 102 Millionen Euro Wettbewerbsstrafe zahlen

Veröffentlicht: 14.05.2021
imgAktualisierung: 14.05.2021
Geschrieben von: Michael Pohlgeers
Lesezeit: ca. 2 Min.
14.05.2021
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Google-Büro
© Willy Barton / Shutterstock.com
Google soll bei Android Auto eigene Apps bevorzugen. Dafür soll der Konzern nun eine Wettbewerbsstrafe zahlen.


Google wurde in Italien mit einer Wettbewerbsstrafe von 102 Millionen Euro belegt. Grund dafür sei, dass der Konzern eine App für Elektrofahrzeuge nicht in seine Plattform Android Auto aufgenommen habe, berichtet Golem.de. Stattdessen sei der eigene Dienst Google Maps bevorteilt wurden, womit Google gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstoßen habe. Es liege ein Fall von Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung vor.

Google will weitere Schritte prüfen

Bei der abgelehnten App handelt es sich um ein Angebot des Energiekonzerns Enel, der in der Anwendung Ladestationen für Elektrofahrzeuge anzeige und Nutzer direkt Säulen buchen und für den Strom bezahlen lasse. In Google Maps können Nutzer ebenfalls nach Ladestationen suchen und eine Routenplanung einstellen. Denkbar sei zudem, dass Google künftig Bezahlfunktionen in seinen Dienst integriere. 

Google will die Entscheidung der italienischen Kartellbehörde AGCM offenbar nicht auf sich beruhen lassen: Ein Sprecher habe gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa erklärt, dass man mit der Entscheidung nicht einverstanden sei und weitere Schritte prüfen werde.

Nicht die erste Geldstrafe für Google

AGCM wies Google unterdessen an, nicht nur Enel, sondern auch anderen Entwicklern von vergleichbaren Angeboten für die Ladesäulen-Infrastruktur von Elektroautos die Software-Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die für die Entwicklung von Android-Auto-Anwendungen benötigt werden. Ein spezieller Aufseher soll die Einhaltung dieser Vorgabe überwachen. 

Enel hatte bereits 2019 Beschwerde eingereicht, die Ermittlungen in diesem Fall dauerten also rund zwei Jahre. Bei dem Verfahren dürfte es sich um das erste Wettbewerbsverfahren in der EU handeln, das sich explizit mit der Android-Auto-Plattform beschäftigt. Bei anderen Angeboten hatte Google in der Vergangenheit bereits Geldstrafen erhalten – unter anderem eine Rekordstrafe in Höhe von 4,3 Milliarden Euro im Jahr 2018. Damals ging es um den Marktmachtmissbrauch im Android-Betriebssystem.

Michael Pohlgeers

Michael Pohlgeers

Expert/in für: Marktplätze

Veröffentlicht: 14.05.2021
img Letzte Aktualisierung: 14.05.2021
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