USA: Amazon senkt Preise für Marketplace-Produkte

Veröffentlicht: 06.11.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 06.11.2017

Amazon sorgt derzeit in den USA für einige Verwirrung bei seinen Marketplace-Händlern: Das Unternehmen senkt die Preise einiger Produkte von Drittanbietern. Zwar zahlt Amazon den Händlern den vollen Preis, doch ein Punkt stört die Verkäufer.

Amazon Paket
© Hadrian / Shutterstock.com

Kurz vor dem Weihnachtsgeschäft scheint Amazon die Verkaufszahlen seiner Marketplace-Händler mit einigen Kniffen ankurbeln zu wollen. Wie VentureBeat berichtet, senkt das Unternehmen die Preise einiger Marketplace-Produkte und geht damit einen Schritt weiter als die Preisnachlässe auf Produkte, die Amazon selbst verkauft. Amazon reagiere damit auch auf den Preisdruck von Konkurrenten wie Walmart – dass Amazon in vielen Fällen nicht der günstigste Anbieter ist, haben diverse Erhebungen in der Vergangenheit schon bewiesen.

Amazon zahle den Händlern, deren Produkte nun günstiger angeboten werden, den vollen Preis aus. Der Konzern kommt also für die Differenz auf. „Wenn Amazon einen Rabatt anbietet, bekommen die Kunden das gewünschte Produkt zu einem Preis, den sie lieben werden, und kleine Unternehmen erleben höhere Verkaufszahlen und erhalten den angesetzten Verkaufspreis“, habe eine Sprecherin gegenüber VentureBeat gesagt. Zudem könnten Marketplace-Händler jederzeit durch ein Opt-Out-Verfahren aussteigen.

Händler hatten sich über schleppende Verkaufszahlen beschwert

Im US-amerikanischen Händlerforum wird die neue Taktik des Unternehmens bereits diskutiert. Wie ein Händler mutmaßt, könnte Amazon zu dem Schritt bewogen worden sein, weil einige Händler sich über schleppende Verkaufszahlen zum Monatswechsel in den November beschwert hätten. Gleichzeitig merkt der Händler an, dass der Rabatt eine gute Nachricht für Drittanbieter-Händler sei.

Nach Angaben von VentureBeat macht sich aber auch Unmut unter den Händlern breit. Sie fürchten, dass Amazon durch die niedrigeren Preise den Wert der Produkte schmälern könnte. Bereits in der Vergangenheit gab es bei ähnlichen Aktionen diese Kritik. Auch wenn die Händler den vollen Betrag bekommen – der niedrigere Preis auf ihrem Produkt könnte bei Kunden im Ernstfall den Eindruck erwecken, dass es sich um ein Billig-Produkt handelt. Einige Händler könnten sich sogar dazu bewogen sehen, ihre Produkte auch auf anderen Plattformen anzubieten.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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