Zitra: Otto Group beendet Joint Venture mit JD.com

Veröffentlicht: 20.08.2018
imgAktualisierung: 20.08.2018
Geschrieben von: Julia Ptock
Lesezeit: ca. 2 Min.
20.08.2018
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Die Otto Group zieht dem Gemeinschaftsprojekt mit JD.com den Stecker. Zitra soll noch Ende des Jahres schließen. Grund sind unterschiedliche Auffassungen über die strategische Ausrichtung.


Otto beendet die Zusammenarbeit mit JD.com und hat dem gemeinsamen Projekt Zitra den Stecker gezogen. Bereits seit Februar sollen die gemeinsamen Geschäfte eingestellt worden sein, aktuell werden nur noch ausstehende Aufträge abgewickelt.

Closed-Schild an einer Geschäftstür
© Tonktiti – shutterstock.com

Durch die Abwicklung der letzten Aufträge zieht sich die „Übergangsphase“ bis zur vollständigen Schließung des B2B-Marktplatzes Zitra noch eine Weile. Ein Datum für die endgültige Schließung ist noch nicht bekannt, es liegt aber vermutlich im vierten Quartal 2018. Hintergrund der Auflösung des Joint Ventures mit JD.com sollen laut iBusiness „unterschiedliche Vorstellungen in der strategischen Ausrichtung“ der Plattform gewesen sein. Eine weitere Kooperation zwischen Otto und JD.com sei derzeit nicht geplant. Allerdings kann sich der Hamburger Handels-Konzern künftig eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Konzern „an anderen internationalen Projekten“ vorstellen.

Der B2B-Marktplatz Zitra scheint Otto nicht überzeugt zu haben. Ursprünglich handelte es sich um eine Tengelmann-Beteiligung an dem Unternehmen. Otto erwarb 2014 die Mehrheitsanteile, so iBusiness, und setzte die Expansion fort, wobei man dafür auch auf externe Geldgeber setzte. Vor drei Jahren stieg dann JD.com mit bei Zitra ein und legte für 50 Prozent der Unternehmensanteile einen zweistelligen Euro-Millionen-Betrag auf den Tisch.

In China lebt das Unternehmen weiter

Das Joint Venture hatte zum Ziel, den internationalen Online-Handel zwischen Europa und China voranzutreiben. Zitra sollte von Deutschland aus als Vermittler und Dienstleister für internationale Marken agierte, die ihren Absatz auf JD.com und weiteren Marktplätzen weltweit erhöhen wollten. Zitra übernahm dabei Services wie Marketingstrategie, IT-System-Handling, Logistik und Post-Sales-Dienstleistungen. Über die Jahre hinweg entwickelte sich Zitra vom Marktplatz weg, hin zu einem „Vertical-Integrator für internationale B2B-Marktplätze“.

Während der deutsche Teil von Zitra dicht gemacht wird, soll der chinesische Part laut Internet World in Form eines Management-Buy-outs weitergeführt werden. Hierfür hat die Zitra-Managerin Beixi Xu die Gesellschaft „Zitra International Ltd.“ gegründet, heißt es weiter. Fraglich ist jedoch, ob das Unternehmen künftig weiter unter dem Namen Zitra operieren wird, da die Rechte am Namen bei der Otto Group liegen.

Julia Ptock

Veröffentlicht: 20.08.2018
img Letzte Aktualisierung: 20.08.2018
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