Betrachtet man den Markt und aktuelle Zahlen großer Unternehmen, fällt eines deutlich ins Auge: Viele Konzerne scheuen sich, Steuergelder in Höhe von Millionen oder Milliarden zu zahlen. Um die eigenen steuerlichen Ausgaben dabei auf ein Minimum zu reduzieren, werden bürokratische Tricks und Schlupflöcher genutzt, die zwar nicht illegal sein müssen, aber grundsätzlich der Wirtschaft schaden. Ein gemeinsamer Kampf mehrerer Staaten gegen diese Steuerflucht scheint jedoch im ersten Anlauf gescheitert.
(Bildquelle Steuerflucht: Juergen Priewe via Shutterstock)
Mindestens 5 Milliarden Euro entgehen Deutschland im Jahr aufgrund steuerlicher Tricks großer Konzerne. Geld, das auf vielfältige Weise der Wirtschaft zugutekommen könnte, aber für den deutschen Markt verloren scheint. Auch andere Staaten leiden unter diesem „Schlupfloch-Phänomen“, weshalb eigentlich ein gemeinsamer, internationaler Kampf gegen diese monetären Machenschaften angesetzt war.
Dafür wurde im September 2013 von den führenden Schwellen- und Industrieländern eine staatenübergreifende Maßnahme, die sogenannte „BEPS-Initiative“, geschlossen. Oberste Priorität sei es, dass sich die Staaten nicht mehr gegeneinander ausspielen ließen und gemeinsam gegen die weitverbreitete Steuerflucht vorgehen. Wie die Süddeutsche nun berichtet, sieht die Realität jedoch ganz anders aus: Demnach wurden auf dem internationalen Parkett in den vergangenen Jahren viele Steuervorschriften verfasst, die anderen Staaten schaden können. Manche Länder sind sogar noch dabei, entsprechende Richtlinien zu verfassen oder einzuführen.
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