Fairness-Ranking von Lieferdiensten und Plattformen
Die Punktzahl reicht von Null bis Zehn. Das ist das Fairness-Ranking:
- Zenjob (9)
- Wolt (7) / Lieferando (7)
- Flink (6) / Careship (6)
- Getir (5)
- Amazon Flex (3)
- betreut.de / Helpling / Gorillas ( je 2)
- Free Now (1) / Uber (1)
Kritik an Lohn und Arbeitsbedingungen bei Helpling und betreut.de
In allen untersuchten Bereichen gab es Mängel und Kritikpunkte - etwa beim Lohn. So konnten betreut.de, Helpling, FreeNow und Uber nicht nachweisen, dass ihre Auftragnehmer am Ende über den Mindestlohn von derzeit 9,60 Euro kommen. Nur Careship und Zenjob würden demnach „einen existenzsichernden Lohn anbieten“.
Auch die Bedingungen für die Fahrer sind oft schlecht: So würden einiger der Lager grundlegende Sicherheitsmaßnahmen nicht erfüllen. Zum Teil sei die Ausrüstung, die die Fahrer von der jeweiligen Firma erhalten, „nachweislich entweder mangelhaft oder wurde den Arbeitern nicht rechtzeitig geliefert“. Manche Plattformen wie Helpling, betreut.de und Careship stellen ihren Arbeitern für die Corona-Pandemie gar keine nötige persönliche Schutzausrüstung zur Verfügung und erwarten, dass das Personal die Kosten selbst trägt.
Plattformen müssen menschenwürdige Arbeitsstandards erfüllen
Allerdings gebe es auch positive Entwicklungen im Vergleich zur letzten Untersuchung: Mehrere Plattformen, wie Wolt und Flink, würden externe Wirtschaftsprüfer zur Überwachung der Arbeitsbedingungen einsetzen, Lieferando und Flink beschäftigen Arbeitnehmer mit unbefristeten Verträgen und Zenjob setze Antidiskriminierungs- und Diversitätsklauseln in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen fest. Die Arbeitsbedingungen unterscheiden sich aber von Plattform zu Plattform erheblich, heißt es. „Während einige Plattformen, wie der Bericht hervorhebt, Richtlinien eingeführt haben, um ihren Arbeitnehmern bessere Rechte zu bieten, müssen Plattformen insgesamt viele zusätzliche Schritte unternehmen, um menschenwürdige Arbeitsstandards zu erfüllen.“
Hinter der Initiative Fairwork stehen das Oxford Internet Institute und das Berliner Wissenschaftszentrum für Sozialforschung, sie wird unter anderem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.
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