Schmerz ist ein Thema, über das man nicht spricht. Also man spricht darüber, wenn man sich in den Finger geschnitten oder sich das Bein gebrochen hat. Wenn man sich den Fuß am Schreibtisch gestoßen hat oder die Kopfschmerzen den Schädel zum Bersten bringen. Wenn man vom üppigen Mittagessen Magendrücken bekommt oder man sich beim sportlichen Vergnügen eine Zerrung eingefangen hat. Alles kein Problem.
Über Schmerzen spricht man allerdings dann nicht – oder zumindest weniger bis kaum –, wenn es sich um den monatlichen Schmerz Menstruierender handelt. Er gilt in vielen Gruppen und Bereichen noch immer als Tabu-Thema und wird von einigen Menschen als „normal“, weil ständig wiederkehrend, und damit auch als weniger relevant eingestuft. Dass einige Frauen bis in die tiefsten Grundfesten ihres Körpers erschüttert werden und leiden, da es ihren Körper innerlich zu zerreißen droht und sie von hormonellen Schüben quasi übergossen werden, bleibt ein verschämtes Gesprächsthema hinter vorgehaltenen Händen oder verschlossen Türen.
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