Der frühe Vogel

Bundesbank fordert Verbesserungen bei grenzüberschreitenden Zahlungen

Veröffentlicht: 19.02.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 19.02.2020
Verschiedene Währungen

Die Bundesbank fordert weltweite Verbesserungen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. Im Vergleich zum inländischen Zahlungsverkehr seien globale Zahlungen „langsam und teuer“, erklärte Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch Reuters zufolge am Dienstag in Frankfurt. Die genaueren Gründe für diese Entwicklung gelte es zu untersuchen. Dann könne an „konkreten Verbesserungen“ gearbeitet werden. 

Das soziale Netzwerk Facebook hatte im vergangenen Jahr für Furore gesorgt, als es seine eigene Digitalwährung Libra angekündigt hatte. Regierungen und Notenbanken reagierten weltweit skeptisch bis besorgt auf die neue Währung, die letztlich doch noch nicht realisiert wurde. Wichtige Partner waren zwischenzeitlich aus dem Vorhaben ausgestiegen und bremsten Libra aus.

Experten rechnen trotzdem damit, dass Facebook mit seinen 2,5 Milliarden Nutzern das Finanzsystem mit einer eigenen Digitalwährung auf den Kopf stellen könnte. Libra könnte grenzüberschreitende Zahlungen deutlich schneller und günstiger machen. Für die Bundesbank scheint das ein deutlicher Weckruf gewesen zu sein. 

Metro hat Real verkauft

Es ist vollbracht: Real hat einen neuen Besitzer. Wie die Tagesschau berichtet, konnte sich der Metro-Konzern mit dem Finanzinvestor SCP auf eine 100-prozentige Übernahme geeinigt – inklusive des Digitalgeschäfts mit dem Online-Marktplatz Real.de. Ein Großteil der Real-Standorte soll „langfristig weiterbetrieben werden, entweder unter der Marke Real oder durch andere Einzelhändler“, heißt es.

Die Supermarktkette mit 276 Real-Märkten, 34.000 Beschäftigten und dem Online-Marktplatz Real.de stehe der Tagesschau zufolge „faktisch vor der Zerschlagung“. SCP kündigte an, den Großteil der Märkte an andere Einzelhändler verkaufen zu wollen. Etwa 50 Märkte werden für 24 Monate unter der Marke Real weitergeführt, etwa 30 Standorte sollen nach bisherigem Stand geschlossen werden. 

Spanien führt nun auch eine Digitalsteuer ein

Auch auf der iberischen Halbinsel werden Digital-Konzerne nun zur Kasse gebeten: Die Regierungskoalition in Spanien hat Heise Online zufolge am Dienstag die Einführung einer nationalen Digitalsteuer beschlossen. Die Steuer ziele vor allem auf große Online-Unternehmen wie Google, Amazon und Facebook ab. Spanien erwarte Einnahmen von knapp einer Milliarde Euro pro Jahr durch die neue Abgabe, heißt es weiter.

Ähnlich wie in Frankreich will die Regierung in Spanien bei der Digitalsteuer die fälligen Vorauszahlungen „ausnahmsweise“ bis Ende des Jahres aussetzen. Die US-Regierung unter Donald Trump hatte mit Strafzöllen gedroht, da die nationale Digitalsteuer ihrer Meinung nach US-amerikanische Unternehmen benachteilige. 

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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