Der frühe Vogel

Klarna verdoppelt operativen Verlust

Veröffentlicht: 26.08.2021 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 26.08.2021
Klarna-Logo auf einem Smartphone

Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna ist gut durch die Coronapandemie gekommen. Und auch die aktuellen Zahlen sehen ganz gut aus – zumindest lassen sie auf eine hohe Nachfrage schließen: Im zweiten Quartal 2021 stieg das Transaktionsvolumen um satte 75 Prozent auf insgesamt 20 Milliarden Dollar. Weniger rosig sieht es allerdings unterm Strich aus: Der operative Verlust ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 203 Millionen Dollar geklettert, was einer Verdopplung gleichkommt.

Dennoch zeigt sich Klarna selbstbewusst und will nach eigenen Angaben „neue Märkte und Einnahmequellen“ erobern, schreibt t3n mit Verweis auf Reuters. Aktuell ist der Payment-Dienstleister in nunmehr 17 Ländern aktiv und erreicht mit seinem Zahlungsservice mehr als 90 Millionen Kunden. Die täglichen Transaktionen liegen derzeit bei zwei Millionen, wobei der Fokus mittlerweile deutlich auf dem US-amerikanischen Raum liege: Allein hier verzeichne Klarna trotz des harten Wettbewerbs mit den Konkurrenten PayPal und Square bereits 20 Millionen Kunden.

Die kommenden Monate könnten für Klarna einen weiteren Meilenstein mit sich bringen: Brancheninsider gehen davon aus, dass der Zahlungsdienst Anfang 2022 den Schritt aufs New Yorker Börsenparkett wagen könnte. Eine offizielle Bestätigung hierfür steht noch aus. Allerdings ist das Interesse an den Schweden ungebrochen hoch: So konnte Klarna die Investoren erst im Juni wieder von sich überzeugen – bei einem Betrag von 639 Millionen Dollar lag die jüngste Investitionssumme, wodurch das Unternehmen mittlerweile eine Firmenbewertung von 46 Milliarden Dollar erreichen konnte. Und das, obwohl schwarze Zahlen bisher noch ausstehen.

Shopify und TikTok fokussieren E-Commerce-Service

Die Video-Plattform TikTok will es Nutzern künftig einfacher machen, Produkte direkt zu kaufen. Damit dies gelingt, hat sich das Unternehmen mit der E-Commerce-Software Shopify zusammengetan und einen Test für eine neue In-App-Shopping-Funktion gestartet. Vorerst können allerdings nur ausgewählte Händler und Marken von diesem Shopping-Test profitieren. Mit dabei sind etwa der US-amerikanische Reality-TV-Star Kylie Jenner, die über TikTok ihre Make-up-Marke „Kylie Cosmetics“ anbietet.

Dass Nutzer von TikTok die Möglichkeit erhalten, In-App-Käufe zu tätigen, bietet sich für die Video-Plattform insbesondere deshalb an, da zahlreiche Influencer TikTok als Kanal zur Vermarktung ihrer Produkte nutzen. In-App-Shopping wird als organisch-logischer Schritt betrachtet. Voraussichtlich im Herbst wolle Shopify die Funktion dann auch für alle seine Händler verfügbar machen.

„Social Commerce ist wichtig, weil es der neue Marktplatz ist, an dem Verbraucher neue Produkte finden und kaufen“, wird Shopify-Präsident Harley Finkelstein von der InternetWorld zitiert. „Wir freuen uns darauf, die nächste Generation von Unternehmern dabei zu unterstützen, auf noch mehr Arten mit ihrem Publikum in Kontakt zu treten – und das mit TikTok als visionärem Partner.“

StartUps: Große Probleme bei Mitarbeiterbeteiligungen

Es liegt in der Natur der Dinge, dass StartUps nicht in der Lage sind, mit den Gehältern großer Unternehmen oder gar Konzerne mitzuhalten. Um Fachkräften dennoch einen finanziellen Anreiz zu geben, stellen Mitarbeiterbeteiligungen ein probates Mittel dar. Allerdings bietet nach Informationen des Branchenverbandes Bitkom derzeit nicht einmal jedes zweite Jungunternehmen (44 Prozent) diese Möglichkeit an. Der Grund liege demnach in den rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, die in Deutschland gelten, und die „eher unattraktiv“ seien.

„Mit der Novelle des Fondsstandortgesetzes hat die Bundesregierung zum Ende der Legislaturperiode versucht, beim Thema Mitarbeiterbeteiligung den internationalen Rückstand wettzumachen. Allerdings greift die Neuregelung viel zu kurz und geht an der Realität der meisten StartUps vorbei“, kritisiert Bitkom-Präsident Achim Berg. „Das fängt mit ungeklärten Bewertungsproblemen der Beteiligungen an und endet damit, dass die besonders häufig genutzten virtuellen Beteiligungen vom Gesetzgeber ignoriert wurden.“

Dass ein Interesse an Mitarbeiterbeteiligungen grundsätzlich da sei, hat Bitkom im Rahmen einer Befragung feststellen können, bei der 46 Prozent der 201 befragten Tech-StartUps in Deutschland angaben, sich für die Zukunft eine solche Beteiligung der eigenen Angestellten vorstellen zu können. Nur eine Minderheit von 8 Prozent habe diese Variante für sich ausgeschlossen.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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