Schufa-Umfrage

Buy Now, Pay Later immer beliebter, aber Zahl der Mahnungen steigt

Veröffentlicht: 21.03.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.03.2023
Payment-Optionen

Später oder in Raten zu zahlen, wird immer beliebter. Buy Now, Pay Later (BNPL) ist einer der großen Trends im Online-Payment, PayPal oder Klarna bieten längst entsprechende Optionen. In einer Schufa-Umfrage gaben nun 27 Prozent der Befragten an, die Funktion „Später Bezahlen“ schon genutzt zu haben, 22 Prozent haben bereits eine Ratenzahlung genutzt. Im stationären Handel sind die Kunden hier noch zaghafter. Lediglich neun Prozent der Befragten haben im Geschäft schon die Ratenzahlung genutzt. 

Die Flexibilität sorgt aber offenbar auch dafür, die eigenen finanziellen Möglichkeiten zu überschätzen. Verbraucher, die vermehrt derartige Payment-Optionen nutzen, würden sich leichter verschulden. Gegenüber Business Insider sagt Tanja Panhans von der Schufa: „Es ist nicht immer der eine große Kredit, der ein Verschuldungsrisiko birgt, es können auch viele kleinere Kredite sein“.

Zahl der Mahnungen steigt

Und tatsächlich steigt mit der wachsenden Nutzung von BNPL-Angeboten auch die Zahl der Mahnungen. Unter denjenigen, die laut Umfrage in den vergangenen sechs Monaten BNPL und Ratenkäufe genutzt haben, gaben immerhin 27 Prozent an, Mahngebühren von bis zu zehn Euro bezahlt zu haben. Bei weiteren acht Prozent habe die Mahngebühr sogar über zehn Prozent gelegen. Mehr als ein Drittel der Befragten musste also draufzahlen. Im Vorjahr waren es noch 29 Prozent.

„BNPL ist ein noch recht neues Angebot, das gut auf Kundenbedürfnisse eingeht. Nun gilt es, dieses Produkt weiterzuentwickeln, indem die Wünsche der Kunden mit einem Schutz vor Verschuldungsrisiken in Einklang gebracht werden“, so Panhans.

 

EU will BNPL einschränken

Allerdings könnte die nötige Weiterentwicklung jäh ins Stocken geraten, denn Buy Now, Pay Later ist ins Visier der EU geraten. Der Entwurf einer geänderten Verbraucherkreditrichtlinie soll BNPL-Angebote künftig mit einbeziehen und sie den echten Krediten teilweise gleichstellen. Vor einem Kauf müssten Händler und/oder Anbieter unabhängig vom Betrag eine Bonitätsprüfung initiieren und informieren, welche Folgen ein verpasstes Zahlungsziel haben kann. Zinsfreie Kredite mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten würden künftig ebenfalls strenger behandelt. Bisher fielen sie nicht in den Anwendungsbereich der Richtlinie.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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