Der frühe Vogel

Rocket Internet leidet unter der Coronakrise

Veröffentlicht: 21.09.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 21.09.2020
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Der Berliner StartUp-Inkubator Rocket Internet strauchelt aufgrund der Coronakrise: Das Unternehmen hat einen konsolidierten Verlust von 12 Millionen Euro bei einem Konzernumsatz von 45 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2020 ausgewiesen. Im Vorjahreszeitraum hatte Rocket Internet noch Gewinne von über einer Milliarde Euro bei einem Konzernumsatz von 31,5 Millionen Euro erreicht. Der Verlustanteil assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erhöhte sich von 48 Millionen Euro im ersten Quartal auf 84 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Jahres. 

Trotz des schlechten Ergebnisses zeigt sich Rocket Internet mit seinen ausgewählten Unternehmen zufrieden: Diese hätten sich „trotz Covid-19 im ersten Halbjahr 2020 operativ gut entwickelt“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmen. So habe die Global Fashion Group ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 608 Millionen Euro steigern können, bei Home24 wuchs der Umsatz auf 222 Millionen Euro – das entspreche einem um Währungseffekte bereinigten Umsatzwachstum von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

„Das erste Halbjahr 2020 war sowohl in den privaten Märkten als auch an den Börsen von hoher Volatilität geprägt“, kommentiert Oliver Samwer das Ergebnis seines Unternehmens. Die privaten Unternehmen von Rocket Internet seien „in Summe weiterhin stark von den negativen Covid-19-Auswirkungen betroffen“, viele börsennotierte Aktienkurse hätten sich dagegen im zweiten Quartal positiv entwickelt. 

Wie Gründerszene berichtet, habe Rocket Internet im ersten Halbjahr auch neun Tochtergesellschaften liquidiert. Um welche StartUps es sich dabei aber genau handelt, habe die Berliner Holding nicht bekanntgegeben. Im Vorjahreszeitraum sei nur ein StartUp aufgelöst worden – ein weiteres mögliches Zeichen für die Auswirkungen der Coronakrise, die die Berliner spüren.

Knuspr.de: Neue Konkurrenz für Amazon Fresh

Tomas Cupr, Gründer des tschechischen Lieferdienstes Rohlik, will in den deutschen Online-Lebensmittel-Markt einsteigen. Ab dem kommenden Frühjahr will der Unternehmer mit der neuen Marke Knuspr.de deutsche Kunden bedienen – zunächst in München, wie das Handelsblatt berichtet

Und Cupr hat große Ambitionen: Die Bestellungen sollen innerhalb von zwei Stunden zum Kunden geliefert werden. „Wenn die Belieferung 48 Stunden dauert, dann kann man doch besser in den Supermarkt gehen“, meint er. Nun sucht das Unternehmen nach Mitarbeitern und Lieferanten.

Zalando startet Second-Hand-Verkauf

Deutsche und spanische Kundinnen und Kunden von Zalando können nun über den Online-Händler ihre Kleiderschränke ausmisten: Alte Kleidungsstücke, die sie nicht mehr tragen wollen, können sie an Zalando schicken, das Unternehmen kümmert sich dann um Preisfindung, Fotos, Lieferung und die Gutschreibung auf das Kundenkonto bzw. die Spende an Hilfsorganisationen, berichtet das Handelsblatt

Ab Oktober soll der Re-Commerce-Service auch in Frankreich, Polen, Belgien und den Niederlanden gestartet werden. Zalando könnte mit dem Angebot vor allem Kunden erreichen, denen der Verkauf ihrer gebrauchten Kleidung bisher zu aufwendig war, da sie sich selbst um die Abwicklung kümmern mussten.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#2 Peter Fischer 2020-09-21 16:12
Ganz einfach:

Eine Aktiengeswellsc haft gründen - die Aktien für 40 Euro oder mehr auf den Markt bringen - und sie später dann für weniger wie die Hälfte wieder zwangsweise zurück kaufen. Funktioniert immer!!
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#1 Udo Heimes 2020-09-21 09:32
"Im Vorjahreszeitra um hatte Rocket Internet noch Gewinne von über einer Milliarde Euro bei einem Konzernumsatz von 31,5 Millionen Euro erreicht."

Würde gerne Wissen, wie man das macht?
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