Anklage gegen Ex-Wirecard-Chef Braun zugelassen

Veröffentlicht: 22.09.2022
imgAktualisierung: 22.09.2022
Geschrieben von: Hanna Hillnhütter
Lesezeit: ca. 2 Min.
22.09.2022
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Wirecard Gebäude
© ThomasAFink / Shutterstock.com
Die Anklage gegen den Ex-Wirecard-Chef Markus Braun wurde vor dem Landgericht München zugelassen.


Nach der Pleite des Finanzdienstleisters Wirecard vor mehr als zwei Jahren wurde nun die Anklage gegen den Vorstandschef Markus Braun und zwei weiteren Ex-Managern von Wirecard zugelassen, wie unter anderem der Spiegel berichtet. Braun wird vor der vierten Strafkammer des Landgerichts München I wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs angeklagt. Ein Termin für den Prozess steht noch nicht fest.

Eines der größten Wirtschaftsverfahren der Geschichte

Auf 474 Seiten Anklageschrift wirft die Staatsanwaltschaft Braun, seinem Bilanzchef Stephan von Effra und dem Statthalter von Wirecard in Dubai, Oliver Bellenhaus, Bilanzfälschung, Marktmanipulation, Untreue und gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Der Angeklagte Braun sitzt bereits seit 2020 in Untersuchungshaft. Er weist die Vorwürfe zurück. Über Jahre soll die Chefetage des Unternehmens Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben, um damals das Unternehmen über Wasser zu halten und Kredite zu bekommen. Die Abschlüsse der Jahre 2015 bis 2018 sollen bewusst falsch gewesen und die Verhältnisse des Konzerns nicht korrekt wiedergegeben worden sein. 

Scheinbuchungen im Wert von 1,9 Milliarden Euro

Dabei sei insgesamt eine Summe von Scheinbuchungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zusammen gekommen. Der ebenfalls schwer beschuldigte frühere Wirecard-Vorstand Jan Marsalek ist nach den Vorkommnissen untergetaucht. 

Die Staatsanwaltschaft hat 340 Firmen, 450 Personen und 1.100 Bankverbindungen als relevant erkannt und überprüft. Der Prozess dürfte daher langwierig und komplex werden. 

Hanna Hillnhütter

Hanna Hillnhütter

Expert/in für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Veröffentlicht: 22.09.2022
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