Irische Datenschutzbehörde

Nach Datenleck: Facebook muss Millionenstrafe zahlen

Veröffentlicht: 30.11.2022 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 30.11.2022
Facebook

Facebooks Mutterkonzern Meta hat von der irischen Datenschutzkommission (DPC) eine hohe Geldstrafe in Höhe von 265 Millionen Euro auferlegt bekommen. Meta soll sich nicht an die Datenschutzbestimmungen gehalten haben. 

Im Jahr 2021 wurden in einem Hacker-Forum die Daten von einer halben Milliarde Facebook-Nutzern entdeckt. Dazu zählten Telefonnummern, E-Mail-Adressen, teilweise sogar der Wohnort der betroffenen Nutzer, wie unter anderem der Spiegel berichtete. Auch Nummern und Daten von deutschen Politikern waren von dem Leak betroffen. Außerdem seien auch Daten von Personen, die durch die Gruppierung „NSU 2.0“ bedroht wurden, veröffentlicht worden. 

Ermittlungen bereits seit 2018

Das Datenleck trat bereit einige Jahre zuvor auf. So fanden Ermittlungen laut der Datenschutzkommission bereits zwischen März 2018 und September 2019 statt. 

Meta gibt an, dass es sich bei den Daten um alte Daten handelt und das Problem bereits seit 2019 behoben wurde. Die von den Hackern genutzte Art und Weise, das sogenannte Daten-Scraping, sei nicht mehr möglich. 

Die irische Datenschutzbehörde teilte am Montag mit, die Untersuchungen des Falls wurden im April 2021 abgeschlossen. Die DPC arbeitete mit den Datenschutzbehörden der übrigen EU-Länder zusammen, die ihrer Entscheidung zustimmten.

Nicht die erste Strafe für Meta

Auch wenn die Behörde häufig in der Kritik steht, zu zaghaft gegen Datenschutzverstöße der großen Unternehmen vorzugehen, so mussten Meta und die Tochterfirmen WhatsApp und Instagram in den letzten 1,5 Jahren doch einige hohe Strafen begleichen: Allein Instagram musste wegen eines Datenschutzverstoßes über 400 Millionen Euro zahlen. Mit der neusten Entscheidung summieren sich die Strafzahlungen auf über 900 Millionen Euro. 

Gegen die Entscheidungen gegen Instagram und WhatsApp hat Meta allerdings bereits Berufung eingelegt. Meta hatte in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter, die geleakt worden ist, davon gesprochen, dass sich die Aufsichtsbehörden auf das Thema eingeschossen hätten und daher ein beständiger Trommelschlag der Kritik in der Presse anhalten werde.

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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