Vorwurfs des Missbrauchs der Marktmacht steht im Raum
Die Brüsseler Wettbewerbshüter überprüfen aktuell den Verdacht, Microsoft habe seine Marktmacht missbraucht. Der Vorwurf: Microsoft hindere Konkurrenten daran, im Bereich der Kommunikationssoftware erfolgreich zu sein. Konkurrent Slack hatte sich bereits im Jahr 2020 über das Vorgehen von Microsoft beschwert. Nach mittlerweile drei Jahren hält die Kommission den Verdacht nun für ausreichend begründet, sodass gegen Microsoft ermittelt werden kann.
Konkret geht es darum, ob Microsoft unerlaubterweise seine Teams-Software zusammen im Paket mit den marktbeherrschenden Office- und Microsoft 365-Produkten angeboten hat. Außerdem werde, nach Informationen der Süddeutschen Zeitung, ermittelt, ob das Unternehmen die Interoperabilität von Konkurrenzprodukten mit seinem Office-Programmen erschwert habe.
„Märkte müssen wettbewerbsfähig bleiben”
EU- Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager betonte in einer Pressemitteilung, wie unverzichtbar Lösungen zur virtuellen Kommunikation für viele Unternehmen sind und dass sichergestellt werden müsse, „dass die Märkte für diese Produkte wettbewerbsfähig bleiben und Unternehmen die Produkte wählen können, die ihren Bedürfnissen am besten entsprechen”.
Die Kommission sieht die Konkurrenzfähigkeit anderer Anbieter von Videokonferenzen in Gefahr, wenn ein Großteil der Unternehmen ohnehin Office-Produkte nutzt und Microsoft Teams zu einem geringen Aufpreis anbietet und dieses auch noch als einzige Kommunikationsplattform problemlos mit anderen Anwendungen zusammen funktioniert.
Microsoft versuchte Verfahrenseröffnung zu verhindern
Der US-Konzern kündigte nun an, weiterhin eng mit der EU-Kommission zusammenarbeiten zu wollen und sich zu bemühen, die Bedenken auszuräumen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat Microsoft wohl Zugeständnisse, wie das Absenken des Preises des Office-Produkts ohne die Teams-App, angeboten, um eine Eröffnung des Kartellverfahrens abzuwenden. Der Europäischen Kommission reichte das jedoch nicht und forderte eine stärkere Preissenkung. Wie eine Sprecherin der Kommission mitteilte, hat Microsoft „noch keinen Vorschlag unterbreitet, der unsere Bedenken ausräumen würde.”
Sehen die Brüsseler Wettbewerbshüter den Verdacht als bestätigt an, droht Microsoft eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent seines Jahresumsatzes.
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Immerhin legt die EU allein einen ganzen Kontinent lahm und bevorteilt "wettbewerbstec hnisch" damit den Rest der Welt :D
Ein Glück ist die Pandemie vorbei, einen Job, wo man zuhause die Camera einschalten muss, hätte ich -genauso wie Prostitution- nicht machen können. Die Überwindung wäre größer gewesen, als jeglicher Lohn
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