Sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Sterbefälle liegen auf einem beunruhigend hohen Niveau. Um die Coronakrise in den Griff zu bekommen und vor allem die Ausbreitung der neuen und wohl noch ansteckenderen Virusmutationen, die in Großbritannien und Südafrika entdeckt wurden, einzugrenzen, soll die Bundesregierung über nochmals verschärfte Maßnahmen nachdenken.
Bundeskanzlerin Angela Merkel lasse unter anderem die Möglichkeiten prüfen, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr bundesweit einzustellen, berichtet der Spiegel. Nach Informationen des Magazins werden in Gesprächen zwischen der Kanzlerin und den Ministerinnen und Ministern weitere Maßnahmen geprüft. „So wird etwa beraten, ob zum Schutz vor der Mutation wieder Grenzkontrollen eingeführt werden müssen oder ob das Tragen von FFP2-Masken verordnet werden soll“, so der Spiegel – bei letzterem hatte Bayern einen Vorstoß gewagt. Ebenfalls zur Prüfung stehe eine mögliche Vorschrift an die Wirtschaft, noch mehr Menschen ins Homeoffice zu schicken.
Ob und inwiefern diese Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, ist noch unklar. Es handele sich bisher nur um eine Sammlung von Vorschlägen, habe ein Kabinettsmitglied gegenüber dem Spiegel betont. Einen Beschluss gebe es noch nicht und einige Maßnahmen seien bereits als unrealistisch verworfen worden.
Ohnehin braucht es die Zustimmung der jeweiligen Länderchefs, um Maßnahmen zu beschließen. Bund und Länder beraten regulär am 25. Januar über die weiteren Schritte zur Bewältigung der Pandemie, es gibt allerdings auch schon erste Stimmen, die ein Vorziehen der Beratungen fordern. Zuletzt hatte das RKI 25.164 Neuinfektionen und über 1.200 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Die Sterbezahlen liegen seit einigen Tagen über 1.000 pro Tag.
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