Bundeskartellamt schießt sich auf Google ein – Amazon, Apple und Meta sollen folgen

Veröffentlicht: 06.01.2022
imgAktualisierung: 18.07.2022
Geschrieben von: Michael Pohlgeers
Lesezeit: ca. 3 Min.
06.01.2022
img 18.07.2022
ca. 3 Min.
Google auf einem Smartphone
© BongkarnGraphic / Shutterstock.com
Das Bundeskartellamt nimmt Google unter besondere Beobachtung und will gegen wettbewerbsschädliche Praktiken des Konzerns vorgehen.


Das Bundeskartellamt will Google künftig schärfer kontrollieren und wettbewerbsschädigenden Praktiken schneller entgegenwirken. Die Behörde habe „eine überragende marktübergreifende Bedeutung von Google festgestellt“, wie Kartellamtspräsident Andreas Mundt der Tagesschau zufolge mitteilte. Der Konzern unterliege damit der erweiterten Missbrauchsaufsicht. Das sei „ein ganz wesentlicher Schritt“, betonte Mundt, da das Kartellamt so künftig „konkrete, für den Wettbewerb schädliche Verhaltensweisen aufgreifen“ könne.

Die Handlungsmöglichkeiten des Bundeskartellamts wurden durch die GWB-Novelle im Januar 2021 deutlich erweitert. Wie Heise Online berichtet, könne die Behörde dem Konzern nun etwa untersagen, die eigenen Angebote gegenüber denen von Wettbewerbern zu bevorzugen – ein Vorwurf, der immer wieder Google und Kartellbehörden beschäftigt. 

Das Kartellamt nimmt zunächst die Datensammelei von Google unter die Lupe. „Wir haben bereits damit begonnen, uns mit der Verarbeitung persönlicher Daten durch Google sowie dem Thema Google News Showcase intensiver zu befassen“, erklärte Mundt laut Heise. Bei Google wird aber offenbar nicht Schluss sein: Seine Behörde betreibe parallel „mit Nachdruck weitere Verfahren gegen Amazon, Apple und Meta, ehemals Facebook“. Vergleichbare Entscheidungen zu diesen Konzernen seien zeitnah zu erwarten.

Zalando investiert in Ambercycle

Der Berliner Modehändler Zalando beteiligt sich an dem Textilentwicklungsunternehmen Ambercycle. Das Jungunternehmen wurde 2015 gegründet, um die Modeindustrie kreislauffähig zu gestalten: Mit der Technologie von Ambercycle werden Textilabfälle „auf molekularer Ebene getrennt und gereinigt“, wodurch regenerierte Fasern entstehen, die zu neuen Kleidungsstücken verarbeitet werden können, heißt es in der Mitteilung von Zalando.

Neben Zalando haben sich auch H&M Co:Lab, Kirkbi, Temasek und Invest FWD an der Finanzierungsrunde beteiligt. Ambercycle wolle das frische Kapital nutzen, um eine Infrastruktur und neue Materialien zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie zu entwickeln. Zalando treibt mit der Investition seine Ambitionen in Sachen Nachhaltigkeit voran: Das Unternehmen will die Lebensdauer von mindestens 50 Millionen Modeartikeln bis 2023 verlängern.

Massen-Lebensmittelvergiftung: Apple schickt Prüfer nach Indien

In einer iPhone-Fertigungsanlage im Süden Indiens kam es Ende vergangenen Jahres offenbar zu einer Massen-Lebensmittelvergiftung: 250 Angestellte seien nach einem Essen aus der werkseigenen Kantine betroffen gewesen. Mindestens 100 von ihnen seien sogar im Krankenhaus behandelt worden, berichtet t3n. Der Vorfall zog einen Streik nach sich, aufgrund dessen die Fabrik schließen musste. 

Apple hatte unabhängige Prüfer entsandt, die das von Foxconn betriebene Werk genauer untersucht haben. Neben der Lebensmittelsicherheit geht es auch um weitere Arbeitsbedingungen – so sollen Frauen in dem Betrieb in völlig überfüllten Sälen untergebracht worden sein, wo sie auf dem Boden schlafen mussten. Außerdem seien sie gezwungen gewesen, Sanitäranlagen ohne fließendes Wasser nutzen zu müssen. 

Der iPhone-Konzern habe Foxconn nun dazu verpflichtet, umfassende Korrekturmaßnahmen schnell umzusetzen. Ein Sprecher des Zulieferers hat sich mittlerweile für die schlechten Bedingungen entschuldigt. Die Arbeit in dem Werk soll bald wieder aufgenommen werden, die Angestellten will Foxconn weiter bezahlen, während die erforderlichen Modernisierungen der Einrichtung durchgeführt werden.

Michael Pohlgeers

Michael Pohlgeers

Expert/in für: Marktplätze

Veröffentlicht: 06.01.2022
img Letzte Aktualisierung: 18.07.2022
Lesezeit: ca. 3 Min.
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KOMMENTARE
1 Kommentare
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gunnar
06.01.2022

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man sollte die anbieter wie amazon google und co auch zwingen.
die länder groß und deutlich anzugeben, von wo es versendet wird.
andauernd sendungen, wo man auf einmal zoll und 6.- dhl gebühren zahlen muß.
ohne das es vorher deutlich erkennbar war.
habe jetzt einfach mal ein paar sendungen nicht angenommen, mal sehen was passiert.
rechtschutz habe ich ja.
zb 7,- artikel inkl versand bezahlt und dann über 6.- nachzahlen ????
sollte immer gleich richtig angezeigt werden, ähnlich wie grundpreis.