SPD-Spitze: Cannabis-Legalisierung kommt doch nicht so schnell wie geplant

Veröffentlicht: 31.03.2023
imgAktualisierung: 05.04.2024
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
31.03.2023
img 05.04.2024
ca. 2 Min.
Cannabisblätter
© Yarygin / Shutterstock.com
Die Legalisierung von Cannabis wird wohl noch eine Weile auf sich warten lassen, die Hürden für eine schnelle Umsetzung in Deutschland seien kurzfristig zu groß.


Die Legalisierung von Cannabis könnte noch eine Weile auf sich warten lassen. Davon geht die SPD aus und erklärt in einem von der Partei jetzt vorgelegten Beschluss: „Eine umfassende Legalisierung ist aus europarechtlichen Gründen offensichtlich kurzfristig nicht umsetzbar“, zitiert der Spiegel das Schreiben. „Daher unterstützen wir Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Bundesregierung bei praktikablen Schritten hin zur Legalisierung.“

Lauterbach wollte die Droge so schnell wie möglich in Deutschland legal machen, allerdings scheinen die Hindernisse dafür nun doch eine Nummer zu groß zu sein.

Mehr zum Thema:

Prüfung von EU-Kommission in Brüssel

In dem jetzt von der SPD-Spitze vorgelegten Beschluss ist unter anderem die Rede von Cannabis-Social-Clubs (CSC). Für derartige genossenschaftlich organisierte Vereine, in denen Cannabis gemeinsam angebaut werden kann, spricht sich die Partei aus. Das entsprechende Gesetz für die deutschlandweite Legalisierung von Cannabis sollte ursprünglich bereits Ende März vorgestellt und dann zur Prüfung an die EU-Kommission in Brüssel gegeben werden. Der Beschluss sollte über eine bloße Entkriminalisierung hinausgehen.

Allerdings ist noch immer ungewiss, inwieweit sich das geplante Gesetz mit dem EU-Rahmenbeschluss vereinbaren lässt. In diesem ist hinterlegt, dass sich die Mitgliedsstaaten der EU dazu verpflichten, illegalen Handel mit Drogen wie Cannabis zu bestrafen. Dass diese Hürde schnell genommen und der Weg für eine Legalisierung von Cannabis bald vollzogen werden kann, damit rechnet die SPD-Spitze nicht.

Dennoch hält die Politik auch weiter an ihrem Vorhaben fest. „Unser Ziel bleibt eine auch den Anbau und Vertrieb umfassende, europarechtskonforme Legalisierung. Wir unterstützen die Bundesregierung dabei, die notwendigen Schritte zu gehen“, so in dem Beschluss zu lesen.

Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expert/in für: Internationales

Veröffentlicht: 31.03.2023
img Letzte Aktualisierung: 05.04.2024
Lesezeit: ca. 2 Min.
Artikel weiterempfehlen
KOMMENTARE
2 Kommentare
Kommentar schreiben

anja
03.04.2023

Antworten

interessiert das überhaupt noch jemanden ?!? man merkt mal wieder, daß die politik offenbar auf einem ganz anderen planeten regiert. jedenfalls nicht auf dem seiner bürger. die realitäten sind auch völlig unterschiedlich . leider war das in den letzten 2 jahren ganz extrem offenbart worden. die "einen" machen halt ihr spielchen und die anderen leben ohnehin ein völlig anderes leben, fernab von dieser weltfremden truppe. schon traurig, sowas überhaupt sagen zu müssen.
Varth Dader
03.04.2023

Antworten

Alles andere scheint immer sehr schnell zu gehen.
Heizungsgesetz: Zack.
Verbrenner verbieten: Zack.
Bürgergeld: Zack.

Richtig interessante Themen wie Wohnungsmangel = astronomische Mieten, Lehrermangel und das furchtbare Zwei-Klassen-Ge sundheitswesen möchte wohl niemand anpacken - da fehlt der Idealismus.

Cannabis könnte wie Tabak und Alkohol kontrolliert und auch besteuert werden, mit Milliarden an Steuereinnahmen . Jetzt scheitert es an der EU - totale Ironie, wenn man bedenkt, wie zentral Deutschlands Rolle in der EU ist.